leinenführigkeit bei Hund
09.06.2023Lesedauer: 8 Min.

Leinenführigkeit

So lernt Ihr Hund, entspannt an der Leine zu laufen

Mit dem Hund an der Leine und ganz ohne „Zugzwang“ entspannte Runden drehen: der Wunsch eines jeden Hundehalters. Auch wenn die Leinenführigkeit für uns selbstverständlich erscheint: Kein Hund wird mit einer Leine geboren. Hunde müssen erst lernen, gesittet an der Leine zu laufen. Lesen Sie hier, wie das gelingt, warum sich viele Hunde an der Leine anders verhalten als ohne und wie Sie die Leinenführigkeit mit Ihrem Hund trainieren können.

Leinenführigkeit beim Hund

Warum sollte ein Hund das entspannte Laufen an der Leine beherrschen?

Abgesehen davon, dass das Spazierengehen mit einem Hund, der nicht an der Leine zieht, für alle Beteiligten entspannter ist und die Leine in jeder Hinsicht Sicherheit im Alltag gibt, gehört die Leinenführigkeit zur Grunderziehung eines Hundes. Zudem gibt es gesetzliche Vorgaben, die definieren, wo und wann ein Hund an der Leine zu führen ist. Diese gelten unter anderem in Städten, öffentlichen Parkanlagen und ausgewiesenen Naturschutzgebieten, besonders in der Brut- und Setzzeit. Läufige Hündinnen sollten immer mit einer Leine gesichert werden, damit sich kein ungewollter Nachwuchs einstellt.
Auch an Silvester, an unbekannten Orten im Urlaub oder aus gesundheitlichen Gründen kann das Führen eines Hundes an einer Leine notwendig sein. Ideal ist es, wenn die Leinenführigkeit schon im Welpenalter trainiert wird. Ist ein Vierbeiner bereits älter oder hat einen ausgeprägten Jagdtrieb, braucht es Geduld, das entspannte Gehen an der Leine erfolgreich zu trainieren.

Was wird unter dem Begriff „Leinenführigkeit“ verstanden? 

Die Leinenführigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Hundes, kontrolliert, ohne zu ziehen und an der lockeren Leine neben seinem Menschen zu laufen. Das muss auch dann funktionieren, wenn es viele Außenreize gibt und die Ablenkung groß ist.

6 Tipps zum Training der Leinenführigkeit

Die Hundeleine sollte bequem und sicher in der Hand des Menschen liegen und für den Hund nicht zu schwer sein. Je länger die Leine, desto entspannter gelingt meist der Einstieg in die Leinenführigkeit.


1. Die Leine positiv verknüpfen

2. Der richtige Zeitpunkt

3. Die richtige Umgebung

4. Schritt für Schritt zur Leinenführung

5. Lob & Belohnung

6. Konsequenz, Geduld und Achtsamkeit

1. Die Leine positiv verknüpfen 

Die wichtigsten Faktoren des Leinenführigkeitstrainings: Geduld und eine positive Einstellung. Im ersten Schritt wird der Hund an Halsband, Geschirr und Leine herangeführt, ohne eine Erwartungshaltung aufzubauen.
Gestalten Sie das Anleinen angenehm, verbinden Sie es mit einer offenen Körperhaltung und Streicheleinheiten. Beachten Sie, dass Größe und Passform von Halsband oder Geschirr unbedingt zum Hund passen müssen.

Lassen Sie sich in Ihrem DAS FUTTERHAUS-Markt zur richtigen Passform von Halsband, Geschirr oder Leine beraten und wählen Sie aus unserem großen Sortiment das richtige Accessoire für Ihren Hund aus.

2. Der richtige Zeitpunkt 

Vor dem Leinenführigkeitstraining gilt: Geben Sie Ihrem Hund erst einmal Zeit, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Starten Sie mit dem Leinenführigkeitstraining, wenn Ihr Hund ruhig ist und eher weniger Bewegungsdrang aufweist. Das gilt vor allem bei der Erziehung von Welpen.
Schenken Sie Ihrem Hund unterwegs Ihre volle Aufmerksamkeit. Viele Hunde ziehen an der Leine, weil für sie beim Gassigehen ihre Umgebung und die Erlebnisse viel spannender sind als Ihr Besitzer.

3. Die richtige Umgebung 

Üben Sie anfangs in reizarmer Umgebung und steigern Sie die Außenreize schrittweise. Beginnen Sie mit dem Trainieren der Leinenführigkeit am besten in einer ruhigen Atmosphäre mit wenig Ablenkung. Dies können auch ein Garten oder die Wohnung sein.

4. Schritt für Schritt zur Leinenführigkeit 

Ist der Vierbeiner angeleint, sprechen Sie ihn kurz an und gehen Sie locker mit dem angeleinten Hund los. Haben Sie die Aufmerksamkeit Ihres Hundes, geben Sie ihm ein Signal - etwa "bei Fuß" - und gehen einige wenige Schritte. Folgt Ihr Hund Ihnen und geht entspannt an der Leine nebenher, dürfen Sie ihn ausgiebig loben. Bedenken Sie, dass Ihr Vierbeiner zunächst verstehen muss, was mit der Anweisung gemeint ist. Wiederholen Sie den Vorgang daher häufiger. Machen Sie anfangs nur wenige Schritte und achten Sie darauf, dass Ihr Hund in der Position läuft, in der Sie ihn sehen möchten.

5. Lob & Belohnung 

Das Leinenführigkeitstraining sollte für den Hund belohnungsorientiert sein und gleichzeitig die Bindung zu Besitzerin oder Besitzer stärken. Versteht der Hund, was der Mensch von ihm möchte und hat der Mensch Verständnis für die Bedürfnisse seines Vierbeiners, wird sich schnell ein Erfolg einstellen. Mit harter Hand agieren und Widerstandslosigkeit einfordern, bringt weder Mensch noch Tier weiter.

6. Konsequenz, Geduld und Achtsamkeit 

Belohnungen in Form von Streicheleinheiten, gesprochenem Lob oder auch Leckerli machen das Leinentraining für beide Seiten angenehm. Trotzdem sind Konsequenz und klare Anweisungen unabdingbar. Motivation kann nur mit positiven Grundgedanken erreicht werden, nicht mit Strafe. Bestrafung und Gewalt sind nicht nur kontraproduktiv, sondern können Ihren Hund dauerhaft verstören und krank machen.


Warum zieht ein Hund an der Leine? 

Hier können mangelnde Sozialisierung, negative Erfahrungen und auch ein schlecht sitzendes Geschirr oder Halsband als Gründe genannt werden. Die Bewegungseinschränkung, die ein Hund erlebt, der nicht behutsam und mit Verständnis an die Leine herangeführt wurde, ist für das Tier unangenehm und kann durchaus angsteinflößend sein. So zieht dieser Hund permanent an der Leine, um aus der Situation herauszukommen.
Beobachten Sie Ihren Hund
Beobachten Sie genau, was Ihren Vierbeiner an der Leine in Rage bringt und fertigen Sie eine Liste mit Auslösern an. So haben Sie eine gute Basis, um gemeinsam mit Ihrem Hundetrainer darauf abgestimmte Verhaltensstrategien und Trainings aufzubauen. Am wichtigsten ist es, die Stresszeichen des Hundes zu erkennen und ihn aus unangenehmen Situationen heraus zu leiten. Häufig reichen schon wenige Schritte Abstand, damit sich ein ängstlicher Hund wieder sicher fühlt. Das Gleiche gilt für Sie als Halter: Ihre Gelassenheit und Sicherheit sind ausschlaggebend für einen entspannten Hund.

Hund Leine Wasser

Häufige Fragen zur Leinenführigkeit

Ab wann kann mit dem Training zur Leinenführigkeit begonnen werden?
Welche Probleme zeigen sich bei Hunden, die die Leine nicht schätzen?
Wie fühlt sich eine Leine aus Sicht eines Hundes an?
Lassen sich auch ältere Hunde an die Leine gewöhnen?
Wie lange dauert es, bis ein Hund ruhig an der Leine laufen kann?

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