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19.11.2024Lesedauer: 5 Min.

Hund im Winter

So kommt Ihr Vierbeiner sicher durch die kalte Jahreszeit 

Viele Hunde bewegen sich auch bei Kälte gern draußen. Doch neben frostigen Temperaturen hält der Winter auch andere Herausforderungen für unsere vierbeinigen Begleiter bereit. Vom richtigen Pfotenschutz, Sicherheit im Dunkeln über wärmende Mäntel bis hin zu besonderen Pflegetipps: Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie Ihrem Vierbeiner die kalte Jahreszeit so angenehm und sicher wie möglich gestalten.

Pfotenpflege im Winter: Schutz vor Verletzungen und  Streusalz an der Hundepfote 

Viele Hunde lieben es, in der weißen Pracht herumzutollen. Doch die winterlichen Bedingungen können für empfindliche Hundepfoten zur Belastung werden. Streusalz sowie scharfe Eiskristalle auf Wegen und Straßen können kleine Schnittverletzungen an den Pfotenballen verursachen. Diese Risse in der Ballenhaut lassen das aggressive Streusalz stark brennen und führen dazu, dass die Vierbeiner ihre Pfoten intensiv lecken oder beknabbern. Dies wiederum kann zu schmerzhaften Zwischenzehenekzemen führen und wunde Läufe verursachen.

5 Tipps für sichere Spaziergänge bei Schnee und Eis 

Die Aussicht auf ausgelassenes Toben im Schnee macht Winterspaziergänge für viele Hunde zu einem echten Vergnügen. Doch das Winterwunderland hat auch seine Tücken: Glatte Wege und vereiste Flächen können schnell zur Rutschpartie werden. Mit unseren Tipps sorgen Sie dafür, dass Ihr Vierbeiner auch im Winter sicher und gut geschützt unterwegs ist.

1. Hundebekleidung für kalte Tage

Besonders kleinere Hunderassen, ältere Hunde, Welpen oder Vierbeiner mit wenig Unterwolle sind empfindlicher gegenüber niedrigen Temperaturen und benötigen bei Kälte zusätzlichen Schutz, um nicht zu frieren. Ein wärmender Wintermantel leistet bei Schnee und eisigen Temperaturen wertvolle Dienste. Wählen Sie bei Niederschlag einen wasserabweisenden Mantel, damit Ihr Hund trocken und damit auch warm bleibt. Mehr Tipps zum Thema „Frieren bei Hunden”, finden Sie in unserem Ratgeber.

2. Schutz für empfindliche Pfoten

Scharfe Eiskristalle und Streusalz können die Pfotenballen reizen und kleine Verletzungen verursachen. Pfotenschutz, wie Pfotenbalsam und spezielle Hundeschuhe schützen vor Kälte-Rissen und verhindern, dass Ihr Hund schmerzhafte Erfahrungen machen muss. 

3.
Mehrere kurze Spaziergänge

An besonders kalten Tagen sind mehrere kurze Spaziergänge oft besser als ein langer Ausflug. So bekommt Ihr Hund regelmäßig Bewegung und kühlt nicht so stark aus. Bewegung wie Toben und Spielen sorgt für Freude und gute Durchblutung, was die Körpertemperatur konstant hält.

4. Sicherheit im Dunkeln 

In der kalten Jahreszeit sind Spaziergänge bei Dämmerung oder Dunkelheit unvermeidlich. Reflektierende Kleidung und Leuchthalsbänder sorgen dafür, dass Sie und Ihr Hund von anderen gut gesehen werden. Wählen Sie möglichst gestreute, rutschfeste Wege, um die Sicherheit zu erhöhen.

5. Nach dem Spaziergang gut abrubbeln 

Trocknen Sie Ihren Hund nach dem Spaziergang im Schnee oder Regen gründlich mit einem Handtuch ab. Für Hunde, die anfällig für Kälte sind oder deren Fell langsam trocknet, kann eine lauwarme Föhnbehandlung das Risiko von Erkältungen senken. Alternativ leistet ein Hundebademantel gute Dienste bei bereits abgetrocknetem Fell.

Wie lange darf mein Hund in den Schnee? 

Wie lange Ihr Hund im Schnee spielen kann, hängt von verschiedenen Faktoren wie Rasse, Alter, Felltyp und individueller Kälteempfindlichkeit ab. Grundsätzlich gilt: Kälteempfindliche Hunde, etwa kurzhaarige Rassen wie Dalmatiner oder Chihuahua, sollten nur kurze Zeit und mit Hundebekleidung geschützt im Schnee verbringen, da sie schneller auskühlen. Kälteunempfindliche Hunde, wie Huskys oder Bernhardiner, können oft länger draußen bleiben, besonders wenn sie in Bewegung sind. Auch bei diesen Hunden sind jedoch regelmäßige Pausen und kurze Aufenthalte ratsam, um Erfrierungen an den Pfoten und Ohren zu vermeiden.

Woran erkenne ich, dass mein Hund im Winter friert? 

Wie wir Menschen, können auch Hunde frieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sie besonders in den kalten Monaten ausreichend geschützt sind. Sobald Ihr Vierbeiner beginnt zu zittern, kalte Extremitäten (Pfoten, Ohren oder Rute) hat, sich zusammenkauert oder sich steif bewegt, sollten Sie Ihren Hund möglichst schnell aufwärmen. Dies sind eindeutige Anzeichen dafür, dass Ihr Hund friert.

Hund frisst Schnee: Welche Risiken gibt es? 

Ein beherzter Biss in den Schnee und schon hat Ihr Hund eine ordentliche Portion der eisigen Masse geschluckt. Doch Vorsicht: Viele Hunde reagieren auf diesen ungewohnten Kältereiz und mitunter im Schnee enthaltene Verunreinigungen mit einer sogenannten Schneegastritis – einer schmerzhaften Reizung oder sogar Entzündung der Magenschleimhaut. Besonders Hunde mit empfindlichem Magen können hier schnell Probleme bekommen. Falls Ihr Hund zu solchen Beschwerden neigt, ist es besser, ihn vom Schneefressen abzuhalten. Verzichten Sie auf Fangspiele mit Schneebällen und greifen Sie stattdessen zu einem gut sichtbaren, wasserfesten Spielzeug oder Dummie – so bleibt das Wintervergnügen ungetrübt und sicher.
winterurlaub mit hund

Hund im Winter im Auto lassen: Gefahren & Vorsichtsmaßnahmen 

Während im Sommer Überhitzung eine mögliche Gefahr bei Autofahrten bzw. in einem parkenden Auto darstellt, so kann Ihr Hund dort im Winter gleichermaßen schnell auskühlen. Die Innentemperatur eines parkenden Autos sinkt bei kaltem Wetter schnell ab, und selbst Hunde mit dichter Unterwolle sind vor den Folgen extremer Kälte nicht geschützt.
Die normale Körpertemperatur eines Hundes liegt zwischen 38 und 39,2 Grad Celsius. Fällt die Körpertemperatur unter 37 Grad, besteht die Gefahr einer Unterkühlung, die schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann. Bereits bei Außentemperaturen unter 0 Grad Celsius beginnt das Auto innerhalb weniger Minuten stark abzukühlen. Für Hunde, die empfindlicher auf Kälte reagieren, kann es sogar schon bei Temperaturen um den Gefrierpunkt riskant werden.

Tipps zur Sicherheit Ihres Hundes im Winter 

Falls Sie Ihren Hund nicht direkt mitnehmen können, ist es ratsam, Alternativen zu finden, anstatt ihn im Auto zu lassen. Planen Sie Besorgungen so, dass Ihr Hund sicher und warm bleibt – idealerweise zuhause oder in einer beheizten Umgebung. Falls es unumgänglich ist, dass der Hund im Auto wartet, stellen Sie sicher, dass die Standzeit möglichst kurz ist und das Auto geschützt oder warm abgestellt wird.

Zwingerhusten und Erkältung beim Hund 

Auch unsere Hunde können sich in der kalten Jahreszeit erkälten: Der sogenannte „Zwingerhusten“, eine Erkrankung der oberen Atemwege, ist hoch ansteckend und wird bei Hunden über eine Tröpfcheninfektion blitzschnell übertragen. Neben tränenden Augen, Fieber, Mattigkeit und angeschwollenen Halslymphknoten zeigt sich beim erkrankten Tier ein starker, anfallsweise auftretender Husten, der meist auch von einem Auswurf begleitet wird. Hier ist der Gang zum Tierarzt unerlässlich: Unbehandelt kann der Husten in eine Lungenentzündung übergehen. Hat sich Ihr Tier „verkühlt“, sollten Sie es unbedingt warm halten. Ein gut isolierender Hundemantel hilft beim Spaziergang in Eiseskälte. Drehen Sie möglichst nur kurze Runden und vermeiden Sie vierbeinigen Kontakt zu Artgenossen, um Ansteckungen zu vermeiden. Zuverlässigen Schutz gegen den Zwingerhusten bietet eine zusätzliche Impfung, die dem Hund mittels Nasentropfen einmalig verabreicht wird. Die Wirkung dieser Impfung hält ein ganzes Jahr.

Ernährung im Winter: Brauchen Hunde im Winter mehr Futter? 

Im Winter verbrauchen Hunde, die aktiv sind und viel Zeit draußen verbringen, oft mehr Energie, um ihre Körpertemperatur zu halten. Da der Temperaturunterschied zwischen Körper und Umgebung größer ist, kann eine energiereiche Ernährung Ihrem Hund helfen, die Kälte gut zu bewältigen. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über eine mögliche Anpassung des Futters, um sicherzustellen, dass Ihr Hund genau die Nährstoffe erhält, die er in der kalten Jahreszeit braucht. Besprechen Sie auch, ob Sie das Futter Ihres Vierbeiners um wertvolle Vitamine und Nährstoffe ergänzen können, um die Abwehrkräfte zu stärken. 

Zecken im Winter: Sind die Parasiten wirklich inaktiv? 

Viele Hundebesitzer gehen davon aus, dass Zecken im Winter keine Gefahr darstellen. Tatsächlich sind die Parasiten aber auch bei kalten Temperaturen nicht völlig inaktiv. Besonders in milden Wintermonaten können Zecken weiterhin auf Beute lauern und für Hunde zur Plage werden. Vor allem Zeckenarten wie die Braune Hundezecke sind kälteunempfindlicher und können selbst bei niedrigen Temperaturen aktiv bleiben. Unser Tipp: Schützen Sie Ihren Hund mit geeigneten Zeckenmitteln und kontrollieren Sie regelmäßig das Fell, insbesondere nach Spaziergängen.

Winterurlaub mit Hund 

Ein Winterurlaub mit dem Hund kann ein wunderbares Abenteuer sein, aber die Vorbereitung ist entscheidend, damit Ihr Vierbeiner die Reise genauso genießen kann wie Sie. Damit Ihr Hund sicher und komfortabel unterwegs ist, sollten einige Dinge beachtet werden. Dazu gehören nicht nur die richtige Ausrüstung und das passende Futter, sondern auch eine hundefreundliche Unterkunft und sichere Transportmöglichkeiten.

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