Granne beim Hund
07.06.2024Lesedauer: 4 Min.

Granne beim Hund

Wie gefährlich sind Grannen beim Hund?

Grannen beim Hund stellen eine oft unterschätzte, ernstzunehmende gesundheitliche Gefährdung insbesondere in den wärmeren Monaten dar. Es handelt sich bei Grannen um kleine Pflanzenbestandteile, die sich an den Blüten von Gräsern und an den Ähren von Getreide befinden. Durch ihre Widerhaken können sie sich leicht im Fell von Hunden verfangen und bei Eintritt in den Körper zu gesundheitlichen Problemen führen. Wie Sie Grannen erkennen, welche Risiken Grannen bergen und wie Sie Ihren Hund effektiv vor diesen gefährlichen Pflanzenbestandteilen schützen können.

Was ist eine Granne?

Grannen sind kleine Pflanzenteile verschiedener Grasarten und Getreide. Sie sind an den Blüten bzw. Ähren zu finden und mit kleinen Widerhaken versehen. Durch diese Widerhaken werden sie von vorbeistreifenden Tieren mitgetragen. Dieser Ausbreitungsversuch der Pflanze im Sommer kann leider insbesondere bei Hunden Probleme verursachen. Die winzigen Pflanzenteile können sich leicht im Fell, zwischen den Pfoten, in den Ohren oder sogar in der Nase von Hunden verfangen. Ohne rechtzeitige Entfernung können Grannen durch ihre Widerhaken immer tiefer in die Haut, Nase, Pfoten oder Ohren eindringen und so schmerzhafte Verletzungen, Entzündungen oder Infektionen verursachen.


Ab wann gibt es Grannen?

Grannen gibt es vor allem in den wärmeren Monaten, üblicherweise vom späten Frühjahr bis zum Ende des Sommers. Die kleinen, borstigen Pflanzenteile entwickeln sich, wenn Gräser und bestimmte Getreidearten reifen und ihre Samen ausbilden. Die genaue Zeit, ab wann Grannen auftreten, variiert je nach Pflanze, geografischer Lage und klimatischen Bedingungen. In Deutschland ist die Grannensaison in der Regel von Juni bis August. Für Hundebesitzer ist es daher ratsam, in diesen Monaten besonders achtsam zu sein und regelmäßige Fellkontrollen durchzuführen, um Grannen rechtzeitig zu entdecken, aus dem Fell zu entfernen oder bei Eintritt in den Körper durch einen Tierarzt fachgerecht entfernen zu lassen.


Warum sind Grannen so gefährlich?

Grannen stellen eine Gefahr für Hunde dar, da sie aufgrund ihrer Form und Struktur leicht in Haut und Weichteile eindringen können. Einmal eingedrungen, können sie sich aufgrund ihrer Widerhaken durch die Bewegungen des Tieres immer weiter in den Körper hineinbohren und dabei schwer zu entdecken sein. Dies kann zu schweren Entzündungen, Abszessen und sogar zu inneren Verletzungen führen, falls die Granne weiter in lebenswichtige Organe vordringt oder tief eingeatmet wurde.


Syptome: Wie erkennen Sie, ob Ihr Hund eine Granne hat?

Grannen können schwer zu entdecken sein, aber bestimmte Anzeichen weisen darauf hin, dass Ihr Hund mit den gefährlichen Pflanzenteilen in Kontakt gekommen ist. Achten Sie vor allem während und nach dem Spaziergang genau auf Verhaltensänderungen und körperliche Symptome, die darauf hindeuten, dass Ihr Hund eine Granne hat:

Hund in einem Getreidefeld
  • Kopfschütteln und Kopfschiefhalten: Häufiges Zeichen dafür, dass sich eine Granne im Ohr befindet.
  • Intensives Kratzen oder Beißen: Besonders an Pfoten, Ohren oder unter dem Bauch.
  • Niesen und (eventuell blutiger) Nasenausfluss: Anzeichen dafür, dass eine Granne möglicherweise in der Nase steckt.
  • Rötung und Schwellung: Oft an der Eintrittsstelle der Granne.
  • Eitrige Absonderung: Kann auf eine Infektion hinweisen, die durch eine eingedrungene Granne verursacht wurde.
  • Humpeln: Ein Zeichen dafür, dass eine Granne sich zwischen den Zehen oder in der Pfote befindet.
  • Vermeidung von Berührung: Ihr Hund mag es plötzlich nicht mehr, an bestimmten Stellen berührt zu werden.
  • Jammern oder Unruhe: Allgemeine Anzeichen von Schmerz oder Unbehagen.

Auslöser für Grannen beim Hund

Grannen finden sich bei einer Vielzahl von Gräsern und Getreidesorten. Sie treten vor allem während der Sommermonate auf und können bei Hunden körperliche Beschwerden verursachen. Viele Wildgräser sind aus Gründen der Photosynthese, Wasserregulation und Samenausbreitung mit Grannen ausgestattet, aber auch bei kultivierten Getreidesorten treten die spitzen Anhängsel auf.


Grannen beim Hund entfernen

Das Entfernen von Grannen bei Hunden aus dem Fell sollte möglichst sorgfältig und umgehend erfolgen, um ein Eindringen der Granne in die Haut und die damit verbundenen gesundheitlichen Beschwerden zu verhindern. Wenn Sie eine Granne auf der Haut oder im Fell Ihres Hundes bemerken, greifen Sie zu einer Pinzette und ziehen Sie die Granne vorsichtig heraus, achten Sie darauf, dass sie dabei nicht bricht. Sollte die Granne bereits in die Haut eingedrungen sein oder sich in sensiblen Bereichen wie den Ohren, der Nase oder zwischen den Zehen befinden, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen.


Wie können Sie Ihren Hund vor Grannen schützen?

Um Ihren Hund vor Grannen zu schützen, ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Zunächst sollten Sie Ihren Vierbeiner nicht durch hohes Gras und Getreidefelder laufen lassen oder gar mit ihm dort spielen. Meiden Sie Gebiete, in denen bekanntermaßen viele grannentragende Gräser und Getreide wachsen, besonders im Sommer, wenn die Pflanzen trocken und hart sind und nach der Ernte, da Grannen auf den Wegen liegen können.
Nach jedem Spaziergang ist es entscheidend, das Fell Ihres Hundes gründlich zu untersuchen, besonders um die Ohren, zwischen den Pfoten und unter dem Bauch. Regelmäßiges Bürsten und gegebenenfalls das Kürzen des Fells können ebenfalls dazu beitragen, dass Grannen weniger leicht haften bleiben und schneller entdeckt werden.

Bei sich zuhause können Sie Grannen am besten Einhalt gebieten, indem Sie die Pflanzen mit der Wurzel entfernen. Mähen allein reicht nicht, da Gräser schnell nachwachsen und die Grannen beim Mähen ins Gras fallen können.