28.06.2024Lesedauer: 8 Min.

Würmer beim Hund

So kommt es zu einem Wurmbefall beim Hund

Ein Wurmbefall kann Hunde jeden Alters betreffen. Je mehr Kontakt Hunde zu anderen Tieren haben, desto größer ist auch die Gefahr einer Wurminfektion. Zudem steigt das Risiko bei vorerkrankten, immungeschwächten, alten und sehr jungen Tieren.
Die meisten Hunde stecken sich auf oralem Wege an. Das hängt mit ihrer Lebensweise zusammen: Sie sind “jagende Nasentiere”, die vieles zur Prüfung in ihrer Umgebung, insbesondere auf Spaziergängen, in ihr Maul nehmen, belecken oder beschnüffeln. Ein besonderes Risiko geht dabei vom Kot anderer Artgenossen aus. Dabei müssen Würmer nicht offensichtlich erkennbar sein.

Symptome bei Würmern beim Hund

Finden Sie durchsichtige, leicht weiße Spulwürmer oder Bandwurmglieder im Kot, Erbrochenem oder Fell Ihres Hundes, können Sie sicher sein, dass dieser unter einem Wurmbefall leidet. Diese Symptome zeigen allerdings auch, dass Ihr Hund bereits stark von Würmern befallen ist: Suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf.

Zu weiteren Symptomen eines Wurmbefalls gehören:

  • bei starkem Befall Störungen des Allgemeinbefindens
    • struppiges Fell
    • Müdigkeit
    • Gewichtsverlust
    • bei Jungtieren mangelnde Entwicklung
  • Röcheln und Husten
  • Juckreiz im Bereich des Anus
  • erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten
  • besonders bei Welpen ein aufgeblähter, kugelförmiger "Wurmbauch"
  • häufiger Kotabsatz, Durchfall und Blut im Kot

Wurmarten beim Hund

Spulwürmer
Hakenwürmer
Bandwürmer
Lungenwürmer

Behandlung von Würmern

Vermuten Sie oder stellen Sie fest, dass Ihr Würmer Hund hat, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann definieren, um welche Wurmart es sich handelt und eine Wurmkur mit einem spezifischen Wirkstoff verschreiben, der die Würmer abtötet. Wichtig ist, dass auch weitere im Haushalt lebende Tiere mit einer auf diese abgestimmten Wurmkur behandelt werden.

Bei einem besonders starken Wurmbefall und bei erhöhten Risikofaktoren für einen Wurmbefall, etwa bei Jagdhunden, kann es sinnvoll sein, alle vier Wochen eine Entwurmung durchzuführen. In der Regel reicht eine Wurmkur im dreimonatigen Rhythmus zur Vorbeugung aus. Wurmkuren gibt es in verschiedenen Darreichungsformen: als Tabletten, Pasten, Injektionslösungen oder Spot-on-Präparate. Bei der Auswahl des Präparates wird berücksichtigt, um welche Wurmart es sich handelt und welcher Wirkstoff bestmöglich gegen diese wirksam ist.

Kann ich meinen Hund natürlich entwurmen?

Der ausschließliche Griff zu natürlichen Mitteln reicht nicht aus, um ein Tier vor einem Wurmbefall zu schützen oder ihn davon zu befreien. Sicher lassen sich durch eine optimale Ernährung, Pflege und Haltung eines Tieres Wohlbefinden, Gesundheit und Immunsystem stärken, denn insbesondere immungeschwächte und schlecht ernährte Hunde sind von einem Wurmbefall und schweren Verläufen betroffen. Nutzen Sie Hausmittel wie Karotten, Kürbiskerne oder Kokosöl bei einer Behandlung gegen Würmer bitte nur unterstützend.

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Würmer beim Hund - 5 Tipps zur Reinigung der Wohnung

Um einer erneuten Ansteckung mit Würmern vorzubeugen, ist neben der Behandlung eines erkrankten Hundes auch die Reinigung der Wohnung wichtig.

#1 Reinigen Sie sämtliche Wasser- und Futternäpfe
#2 Waschen Sie Hundedecken und -kissen
#3: Dampfreiniger
#4: Handschuhe & Hände waschen
#5: Essbares vernichten
Um eine erneute Ansteckung Ihres Hundes mit Würmern zu verhindern, sollten Sie diese Reinigungsmaßnahmen in regelmäßigen Abständen wiederholen.

Wie oft muss ein Hund entwurmt werden?

Wie oft ein Hund entwurmt werden muss, hängt vom individuellen Infektionsrisiko ab. Bei hohem Infektionsdruck ist eine monatliche Wurmkur möglich, das gilt etwa für Jagdhunde. Grundsätzlich richtet sich ein Entwurmungsschema nach Alter, Haltung und der Ernährung des Hundes. In den meisten Fällen wird empfohlen, eine Entwurmung etwa viermal im Jahr durchzuführen.


Was passiert, wenn ich meinen Hund nicht entwurme?

Wenn Sie Ihren Hund nicht entwurmen, kann dies schwerwiegende Folgen haben - für Sie und Ihren Hund. Würmer entziehen dem Körper eines Vierbeiners wichtige Nährstoffe, das Immunsystem wird geschwächt. Dies sorgt unter anderem dafür, dass das Tier anfälliger für Krankheiten wird. Bei starkem Befall leiden das Wohlbefinden und die Gesundheit des Tieres massiv. Je nach Befallsstärke und Art des Befalls sind Erkrankungen mit Todesfolge möglich.
Auch Sie, Ihre Familie oder andere Tiere können sich mit Würmern infizieren. Somit gefährden Sie nicht nur die Gesundheit Ihres Hundes, ist dieser nicht entwurmt, sondern auch Ihre eigene sowie die von anderen, die mit Ihrem Hund in Kontakt kommen. Es ist daher auf jeden Fall empfehlenswert, einen Hund prophylaktisch und regelmäßig zu entwurmen.


Sind Würmer vom Hund auf den Menschen übertragbar?

Einige Wurmarten sind auch auf den Menschen übertragbar. Menschen stecken sich vor allem durch einen sehr engen Kontakt zu einem infizierten Haustier an. Infektionsquellen sind neben dem Kot auch das Fell sowie der Speichel eines infizierten Hundes, diese können mit Wurmstadien belastet sein.