20.12.2023Lesedauer: 5 Min.

Trächtigkeit bei der Katze

Trächtigkeit, Geburt, Säugezeit - eine echte Herausforderung für eine Kätzin. Wie es Katzenart ist, meistert der überwiegende Teil der Samtpfoten diese Anstrengung aber ganz souverän und ohne Probleme. Nicht selten werden die Kitten ganz unbemerkt zur Welt gebracht!

Dennoch sollten Sie über die Abläufe in den einzelnen Phasen informiert sein. Was ist normal, was nicht? Wie können Sie Ihre Katze unterstützen, was braucht sie? Lesen Sie nachfolgend wichtige Tipps rund um die Trächtigkeit und Geburt.

Anzeichen für die Trächtigkeit einer Katze

Zu Beginn der Trächtigkeit ist es für Sie noch kaum zu erkennen, dass Ihre Katze Nachwuchs erwartet. Die ersten Anzeichen einer Trächtigkeit lassen sich nämlich erst etwa zwei bis drei Wochen nach der Rolligkeit und der erfolgreichen Befruchtung erkennen. Viele Katzen zeigen sich jetzt empfindlicher im Bauchbereich. Allmählich vergrößern sich die Zitzen, treten stark hervor und verfärben sich oft rosa-rötlich. Gelegentliche Übelkeit und Erbrechen können auftreten.


Wann kann der Tierarzt eine Trächtigkeit feststellen?

Die Trächtigkeit einer Katze dauert in der Regel zwischen 63 und 65 Tagen, also zwischen acht und neun Wochen. Allerdings sind Schwankungen bedingt durch Rasse oder Wurfgröße zwischen 61 bis 72 Tagen möglich. Oft lässt sich der genaue Trächtigkeitszeitpunkt nicht genau bestimmen. Ungefähr ab der dritten Woche kann der Tierarzt die Trächtigkeitsdiagnose durch vorsichtiges Abtasten des Bauches stellen. Frühestens um den 22. Tag kann der geübte Veterinär eine Untersuchung via Ultraschall vornehmen. Ab dem 45. Tag kann er die Anzahl der Kitten im Röntgenbild nachweisen, da jetzt das Skelett mineralisiert und damit röntgenologisch darstellbar ist.


Verlauf der Trächtigkeit bei Katzen

Die Geschlechtsreife beginnt bei Katzen in der Regel im Alter von sechs bis acht Monaten. Dies kann allerdings von Rasse zu Rasse variieren. Mit Ausnahme von den Wintermonaten, in der Regel von November bis Januar, werden Katzen regelmäßig rollig. Während der Rolligkeit ist die Katze deckbereit, miaut intensiv sowie beständig und rollt sich auf dem Boden. Zudem verteilen die Samtpfoten ihre Duftmarken in ihrer Umgebung.


Worauf müssen Sie achten, wenn Ihre Katze trächtig ist?

Regelmäßiger Gesundheitscheck

Idealerweise werden bereits vor einer Paarung die Grundlagen für eine gesunde und erfolgreiche Trächtigkeit geschaffen. Dazu gehören regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, die erforderliche Auffrischung des Impfschutzes sowie regelmäßige Wurmkuren. Zur Sicherheit sollte mit dem Tierarzt der normale Ablauf einer Katzengeburt besprochen werden - und auch, was bei Abweichungen zu tun ist. Legen Sie sich zu Hause eine Notfallnummer bereit, damit Sie bei eventuellen Unregelmäßigkeiten schnell handeln können.


Energiereiche Nahrung

Anders als beim Hund steigt bei der Katze bereits mit Beginn der Trächtigkeit der Energie- und Nährstoffbedarf. Um diesem gesteigerten Bedarf gerecht zu werden, empfiehlt es sich, sobald bekannt ist, dass Ihre Katze Nachwuchs erwartet, auf eine hochwertige Juniornahrung, bzw. ein hochwertiges Aufzuchtfutter umzustellen. Dieses ist besonders hoch verdaulich, energiereich, enthält essentielle Amino- und Fettsäuren sowie wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Teilen Sie die Tagesration am besten auf mehrere, kleine Mahlzeiten auf.


Kontrolliert füttern

In der ersten Hälfte der Trächtigkeit gilt es trotz des unmittelbar nach Befruchtung gesteigerten Nährstoff- und Energiebedarfs eine eventuelle Gewichtszunahme der Katze gut im Blick zu behalten, denn Übergewicht kann während der Geburt zu Komplikationen führen.

In der zweiten Hälfte der Trächtigkeit arbeitet der Katzenkörper auf Hochtouren. In dieser Phase ist es wichtig, das Tier ausreichend und mengenmäßig nach Belieben mit Futter zu versorgen. Wasser muss selbstverständlich immer zur freien Aufnahme zur Verfügung stehen. Bei der Verwendung hochwertiger und ausgewogener Futtermittel kann und sollte auf weitere Nahrungsergänzungsmittel verzichtet werden.


Verhalten der Katze bei einer Trächtigkeit

Das Verhalten einer Katze kann sich in der Trächtigkeit durchaus verändern. Manche Tiere sind auffällig schmusebedürftig, andere Tiere wiederum suchen eher Ruhe und ziehen sich von ihren Menschen eher zurück. Auch wenn es schwer fällt: Bitte lassen Sie die werdende Katzenmama gewähren und geben Sie ihr den Freiraum, den sie braucht, um sich wohlzufühlen.

Katzenmutter_mit_Kitten

Vorbereitungen auf die Geburt

Bieten Sie Ihrer Samtpfote ein kuscheliges Nest an einem ruhigen und zugfreien Platz für die Geburt an. Geeignet ist beispielsweise eine Kiste oder ein Karton, der mit waschbaren Tüchern oder Einwegunterlagen bestückt ist. Idealerweise ist sie so beschaffen, dass die Mutterkatze bequem ein- und aussteigen kann und gleichzeitig die Jungen nicht herauspurzeln können.

Ob die werdende Katzenmutter die ihr für Geburt und Aufzucht zur Verfügung gestellte Wurfkiste genauso gut findet wie ihr Mensch, entscheidet sie letztendlich selbst. Wundern Sie sich nicht, wenn der Nachwuchs statt an dem vorbereiteten Platz dann doch im Kleiderschrank, Wäschekorb oder im Bett zur Welt kommt und dort seine ersten Lebenstage verbringt. Katzen sind da sehr eigensinnig!


Wenn's los geht

Zieht sich die werdende Mutter zurück, stellt die Futteraufnahme ein oder verweilt länger an einem Liegeplatz, steht die Geburt meist kurz bevor. Katzen bringen ihren Nachwuchs in der Regel sehr selbstständig zur Welt und möchten dabei auch nicht gestört werden. Selbstverständlich sollten Sie Ihr Tier aber mit ein wenig Abstand beobachten, um bei Unregelmäßigkeiten den Tierarzt zu konsultieren.


Häufige Fragen

Wie lange dauert die Trächtigkeit einer Katze?
Wann sehen Sie die ersten Anzeichen für eine Trächtigkeit?
Wie viele Kitten kann eine Katze bekommen?