08.02.2023Lesedauer: 4 Min.

Spielzeit - Darum müssen Katzen spielen

So sanftmütig manch ein Stubentiger auch sein mag: Die Lust am Jagen und ausgelassenen Spielen ist jeder Katze in die Wiege gelegt und in ihren Genen fest verankert. Besonders wichtig ist der spielerische Ausgleich für Wohnungskatzen, die nicht die Möglichkeit bekommen, außerhalb der eigenen vier Wände auf die Pirsch zu gehen.

Spielzeit

Das ausdauernde Lauern, geduldige Anschleichen oder rasante Verfolgen von Beute beschäftigt eine Freigänger-Katze oft über mehrere Stunden. Während dieser anspruchsvollen Aufgabe legen die Tiere kilometerlange Wegstrecken zurück. Dabei geht es einer gut genährten Hauskatze weniger darum ihren Hunger zu stillen, als vielmehr um geistige Auslastung, körperliche Fitness und die Befriedigung des angeborenen Jagdtriebs.


Alles ganz natürlich

Selbst eine von ihren Menschen ausreichend und ausgewogen ernährte Samtpfote wird, sobald sie die Möglichkeit dazu hat, auf die Jagd nach Mäusen oder anderen Kleintieren gehen. Das Ergebnis des erfolgreichen Beutezugs präsentieren die meisten Katzen im Anschluss stolz ihren Haltern. Kein Grund zum Schimpfen! Ihre Katze zeigt so, dass sie sich bei Ihnen wohl und sicher fühlt.


Beschäftigungstherapie für Wohnungskatzen

Reinen Wohnungskatzen muss ein Ausgleich zum Freigang geschaffen werden, der sie sowohl körperlich als auch geistig fordert - und für die notwendige Auslastung sorgt. Andernfalls wird´s schnell eintönig im Katzenhaushalt. Gelangweilte Katzen suchen sich gern eigenständig eine nicht immer erfreuliche Beschäftigung: Da muss dann die Tapete unter scharfen Krallen leiden oder der Ficus steht nach wilden Kletterpartien entblättert im Flur. Das ausgiebige Spiel mit dem reinen Stubentiger sollte daher zum täglichen, festen Ritual gehören.


Falsches Spiel mit Schnurrdiburr

Ihre Katze hat keine Lust, mit Ihnen zu spielen? Manchmal liegt das an Ihnen oder dem Ihrer Katze angebotenen Spielzeug – und nicht an der augenscheinlich gelangweilt in die Gegend blinzelnden Mieze. Ein gutes Katzenspielzeug imitiert ein Beutestück. Das heißt, es sollte im Idealfall nicht sehr viel größer als eine Maus oder ein Gartenvogel sein. Besonders wichtig ist die Bewegung: Was nicht anständig zappelt, ist in den Augen einer Katze auch nicht lebendig und muss auch nicht gejagt werden. Geräusche machende Spielzeuge, etwa leise quietschende oder raschelnde Spielzeuge sind interessanter, als stille Gegenstände. Jede Katze ist eine eigene Persönlichkeit und hat ihre ganz persönlichen Vorlieben beim Thema Spielzeug. Da hilft nur ausprobieren.


Wiederholungen führen zum Ziel

Manch eine Katze muss das Spielen erst einmal lernen. So kann es durchaus einige Anläufe brauchen, bis die Samtpfote auf Katzenangel oder Aufziehmaus reagiert. Nicht aufgeben, sondern einfach noch einmal versuchen. Gespielt und zum Hinterherjagen animiert wird immer von der Katze weg – was auf sie zukommt, empfindet der Stubentiger eher als Bedrohung und löst nicht den Jagd-, sondern den Fluchtreflex aus. Irgendwann hat auch das motivierteste Katzentier keine Lust mehr, der Beute hinterherzujagen und braucht eine Pause. Testen Sie aus, wie viele Wiederholungen erfreuen und wann der Ofen sprichwörtlich aus ist. Am besten legen Sie mehrere Spieleinheiten pro Tag ein und setzen relativ feste Uhrzeiten dafür an: Katzen mögen immer wiederkehrende Rituale und einen strukturierten Tagesablauf mit Aktiv- und Ruhezeiten.


Öfter mal was Neues

Ob gekauft oder selbst ausgedacht: Lassen Sie Ihrer und der Kreativität Ihrer Katze freien Lauf beim Spielen. Viele Tiere finden Futterspiele äußerst reizvoll: Kleine Leckereien, die sich in Pappröhren, Fummelspielzeugen oder verschiedenen Ecken der Wohnung verstecken, imitieren das Pföteln vorm Mauseloch. Andere Katzen stehen mehr auf die schnellen Bewegungen einer Katzenangel und fangen hingebungsvoll Federn oder kleine Spielzeuge am Ende der Rute. Es ist übrigens empfehlenswert, mobiles Spielzeug nach dem Gebrauch wieder zu verstauen und der Katze nicht durchgehend zur Verfügung zu stellen. Was sich rar macht, bleibt länger interessant. Das geht uns Menschen im Prinzip ja auch so.