Körpersprache bei Katzen
13.12.2023Lesedauer: 5 Min.

Körpersprache der Katzen

Katzen verstehen

Die Kommunikationsmittel einer Katze sind vielfältig. Wir Menschen reagieren vorrangig auf ihre Lautäußerung, das Miauen. Aber auch in Mimik und Gestik lassen sich Informationen zur aktuellen Stimmungslage des Tieres ableiten. Am einfachsten für uns zu "lesen" sind Ohren, Augen und Schwanz.

Wie erkennt man Körpersprache und Stimmung einer Katze?

Um die Körpersprache von Katzen richtig zu verstehen und deuten zu können, muss das Verhalten einer Katze aufmerksam beobachtet werden. Dabei können Ohren, Augen und Schwanzhaltung viel über die aktuelle Stimmungslage einer Katze aussagen.


Die Ohren

Die Ohren von Katzen sind extrem beweglich und lassen sich unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen bewegen. Das ermöglicht die genaue Lokalisierung von Beutetieren und hilft ihnen, sich auch nachts zu orientieren. An den Ohren lässt sich der Gemütszustand einer Samtpfote bestens ablesen: Ein gespitztes Katzenohr, dessen Öffnung nach vorne zeigt, signalisiert Aufmerksamkeit. Drehen sich die Muscheln während des ausgelassenen Spiels nach hinten, ist Vorsicht geboten: Jetzt stehen die Zeichen auf Angriff. In dieser Verfassung empfiehlt es sich nicht, die Katze anzufassen : Sie könnte Ihre Zuneigung als Angriff deuten und sich im Zweifel auch mit Krallen und Zähnen gegen eine unerwünschte Berührung zur Wehr setzen.

Ohr-Signale im Überblick:

  • Ohren gespitzt - die Katze ist aufmerksam oder ängstlich

  • Ohrmuschel zeigt nach hinten - die Katze ist in Abwehrhaltung

  • Angelegte Ohren - die Katze ist im Angriffsmodus

  • Ohren sind locker - die Katze ist entspannt

Der Katzen Schwanz 

Die bewegliche Verlängerung des Katzenkörpers leistet Samtpfoten vor allem gute Dienste bei akrobatischen Balanceakten, Sprüngen oder dem sicheren Aussteuern im freien Fall. Anders als ein Hund, der seine Rute ganz bewusst als Kommunikationsmittel nutzt, setzt der Katzenschwanz eher unbewusste und zugleich vielfältige Signale.

Einer der Gründe, weshalb es in der Kommunikation zwischen Hund und Katze zu Missverständnissen kommen kann: Freut sich der Hund, wedelt er. Für eine Katze ist das schnelle Peitschen mit dem Schwanz jedoch Ausdruck höchster Empörung oder großen Ärgers. Wedelt die Katze nur leicht mit dem Schwanz, während sie in der geöffneten Tür steht und die Wetterlage checkt, ist sie gedanklich hin- und hergerissen: "Soll ich nun rausgehen oder doch besser im Warmen bleiben?" Ist die Entscheidung gefallen, hört auch das Wedeln wieder auf.


Die Augen

Katzenaugen sind nach vorn gerichtet und bieten ein besonders gutes räumliches Sehvermögen mit einem Sichtwinkel von bis zu 220°. Im Vergleich dazu bringen wir Menschen es bei voller Sehleistung nur auf bis zu 170°. Auch in der Dunkelheit ist das Sehvermögen einer Katze um ein Vielfaches besser als das eines Menschen. Der Blick in die strahlenden Augen einer Katze ist ebenso ein- wie ausdrucksvoll. Falls Sie Ihren gemütlich auf seinem Lieblingsplatz liegenden Haustiger erfreuen möchten, schenken Sie ihm doch einfach ein Lächeln auf Katzenart.


Körpersprache der Katze bei Angst

Gestresste oder ängstliche Katzen versuchen in vielen Fällen, sich kleiner zu machen. Sie senken ihren Körper ab und suchen sich ein Versteck, in dem sie selbst nicht gut gesehen werden, ihre Umgebung aber im Blick behalten können. Andere Tiere stellen in Stresssituationen die Rückenhaare auf, um größer auszusehen.
Eine ängstliche Katze legt ihre Ohren meist flach an den Kopf an, die Pupillen weiten sich. Durch die vergrößerten Pupillen verbessert sich die Sinneswahrnehmung. Allerdings können geweitete Pupillen auch ein Zeichen von schlechten Lichtverhältnissen sein.
Katzen, die Angst haben, versuchen meist, Augenkontakt zu meiden. Sie senken den Blick oder schauen zur Seite, um nicht als Bedrohung wahrgenommen zu werden. Eine ängstliche Katze sollte auf keinen Fall angestarrt werden - dieses Verhalten kann die Angst einer Katze zusätzlich verstärken.
Sehr enge Pupillen deuten eher auf ein drohendes Verhalten hin. Eine ausgeglichene Katze, die gerade zufrieden in den Tag blickt, schafft es problemlos, ganz philosophisch durch Sie hindurch zu blicken - Ignoranz par excellence.

Körpersprache der Katze

Körpersprache der Katze bei Schmerzen

Katzen können Schmerzen meisterlich verstecken oder erst in einem fortgeschrittenen Stadium einer Krankheit anzeigen. Sollten Sie annehmen, dass es Ihrem Tier nicht gut geht, achten Sie unter anderem auf die Körperhaltung Ihrer Katze: Viele Samtpfoten ziehen ihren Körper unter Schmerzen zusammen und rollen sich eng ein, um den Schmerz zu lindern. Auch steife und ungelenke Bewegungen können auf Schmerzen hinweisen.

Katzen, die unter Schmerzen leiden, meiden oftmals Berührungen und bisher als angenehm empfundene Streicheleinheiten. Die Tiere ziehen sich häufig zurück und sind weniger gesellig. In vielen Fällen vernachlässigen sie auch die eigene Körperpflege und putzen sich weniger.

Falls Sie vermuten, dass Ihre Katze unter Schmerzen leidet, sollten Sie schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Dieser wird der Ursache für das Unwohlsein auf den Grund gehen.


Katzen sind einzigartig darin, ihre Liebe zu zeigen

  • Ein deutliches Zeichen für große Zuneigung ist das “Kopfstupsen” oder das sanfte Stoßen der Katzenstirn gegen den Körper ihnen sympathischer Menschen. Diese Geste zeigt neben Zuneigung auch Vertrauen.
  • Auch das Schnurren ist ein deutliches Zeichen dafür, dass sich eine Katze wohlfühlt. Schnurrt Ihre Katze, während sie sich in Ihrer Nähe befindet, ist dies ein klares Zeichen, dass sie Ihre Gesellschaft genießt und sich wohlfühlt.
  • Auch das “Kneten” oder “Treteln” mit den Pfoten ist ein eindeutiger Liebesbeweis einer Samtpfote. Dabei tritt die Katze sanft mit ihren Pfoten umher oder massiert ihren Liegeplatz, die Bettdecke oder auch den Körper ihres Lieblingsmenschen. So drückt sie Liebe und Vertrauen aus.
  • Das gegenseitige Putzen ist nicht nur ein Vertrauens- und Liebesbeweis unter Katzen: Putzt Ihre Katze auch Sie, zeigt Sie Ihnen besondere Liebe und Fürsorge.


Häufige Fragen

Wieso gehen Katzen oft zu Menschen, die eigentlich keine Katzen mögen?
Was bedeutet ein gesträubter Katzenschwanz?
Meine Katze schaut "durch mich hindurch". Was bedeutet das?