zusammen leben Katze und Hund
08.02.2023Lesedauer: 6 Min.

Die Tier-WG: So gewöhnen sich Hund und Katze am besten aneinander

Können Katze und Hund zusammen leben?

Zwei wie Hund und Katz? Zum Glück trifft diese Redensart nicht immer zu. Hunde und Katzen können durchaus entspannt zusammenleben, trotz einiger nicht unerheblicher Kommunikationsschwierigkeiten. Wir helfen Ihnen dabei, Ihre Tier-WG so harmonisch wie möglich zu gestalten!

Zusammenführen von Hund und Katze: Wann passt es am besten?

Als Welpen und Kitten

Im Idealfall lernen sich Hund und Katze bereits in einem jungen Alter kennen: Welpen und Kitten zeigen in der Regel wenig dominantes Verhalten, sodass sie meist harmonisch miteinander aufwachsen. So kann eine starke Freundschaft entstehen, die bis ins Erwachsenenalter reicht. Nicht in jedem Haushalt ziehen jedoch gleichzeitig Welpe und Kitten ein. Oftmals kommt ein Welpe in den bestehenden Katzenhaushalt, oder eine Katze zieht in den Hundehaushalt.

Hund oder Katze:

Wer zuerst? Ist die Katze zuerst im Haushalt, wird sie in vielen Fällen den neuen Hund vermutlich als Eindringling in ihren Herrschaftsbereich ansehen und zunächst eine eher abwehrende Haltung gegenüber dem neuen Mitbewohner einnehmen. Hunde hingegen stehen neuen Familienmitgliedern meist positiver gegenüber: als Rudeltiere sind sie eher dazu bereit, auch eine Katze in ihrem Lebensumfeld zu akzeptieren und sich mit ihr zu befreunden.


Die Vorbereitung auf das Zusammenleben

Das größte Problem bei der Zusammenführung von Hunden und Katzen liegt in der unterschiedlichen Körpersprache der beiden Tierarten. Bestes Beispiel: Das freundliche Schwanzwedeln, das in der Körpersprache eines Hundes seine positive Stimmung zeigt, symbolisiert bei Katzen eher einen negativen Erregungszustand bis hin zur Angriffslust. Legt sich die Katze während einer Auseinandersetzung auf den Rücken, tut sie das, um alle vier Pfoten inklusive ausgefahrener Krallen zur Verteidigung einsetzen zu können. Der Hund hingegen unterwirft sich mit diesem Verhalten seinem Gegner. Daher ist es auf jeden Fall empfehlenswert, sich, bevor beide Tierarten einziehen, mit der Körpersprache von Hunden und Katzen vertraut zu machen.


Die Auswahl von Hund & Katze

Ähnliche Charaktere verstehen sich meist besser: Haben Katze und Hund ähnliche Gemüter, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine harmonische Tier-WG. Lernen Sie im besten Fall neue tierische Mitbewohner bereits vor deren Einzug kennen, damit Sie ungefähr einschätzen können, ob die Tiere zueinander passen. Vorerfahrungen mit der jeweils anderen Art sind für die Tiere von Vorteil, positive Erfahrungen erleichtern die Zusammenführung von Hund und Katze. Im Idealfall befinden sich beide Tiere in einem ähnlichen Alter. So sind Faktoren wie der Aktivitätslevel und die Spielbereitschaft der Tiere in einem vergleichbaren Stadium, Konfliktpunkte reduzieren sich.


Privatsphäre ist das A und O

Sowohl Hunde als auch Katzen benötigen einen individuellen Rückzugsort, der nur ihnen allein gehört. Für eine Katze eignet sich ideal ein eigenes Zimmer, in dem sich Futternapf und Wasserstelle, Schlafplatz und Katzenklo befinden. Besonders Katzen schätzen es meist nicht, wenn Hunde in ihre Privatsphäre eindringen oder gar beim Schlafen oder anderen wichtigen Verrichtungen stören. Hunde sind meist geselliger und oftmals sehr fixiert auf ihr menschliches Rudel. Sie freuen sich über einen Liegeplatz in der Nähe ihrer Familie. Auch eine Hundehütte im Garten mit Futternapf und Wassernapf in unmittelbarer Reichweite, wird von einigen Vierbeinern hoch geschätzt.
Sind die Futterstellen von Hund und Katze an unterschiedlichen Orten platziert, wird nicht nur Futterneid vermieden. Gleichzeitig kann ausgeschlossen werden, dass sich eines der Tiere an der Nahrung des anderen vergreift, die nicht seinen besonderen Ansprüchen an eine gesunde Ernährung entspricht.

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Vorbereiten auf Geruch und Geräusch

Bereiten Sie einen bereits bei Ihnen wohnenden Vierbeiner auf das neue Familienmitglied vor. Lassen Sie ihn vorab seinen Geruch kennenlernen, indem Sie ihm zum Beispiel eine Decke mit dem Geruch des neuen Mitbewohners als Liegeplatz anbieten oder diese in sein Körbchen legen. Um Haustiere auf die Stimme oder die Geräusche, die der neue Mitbewohner von sich gibt, vorzubereiten, eignen sich Tonaufnahmen vom Bellen oder Miauen. Die Töne können regelmäßig vor den Tieren abgespielt werden, sodass diese sich an die zuerst ungewohnte Geräuschkulisse gewöhnen können.


Ruhe und Geduld als Schlüssel zum Erfolg

Hund und Katze werden meist nicht über Nacht beste Freunde: Eine Vergesellschaftung kann einige Wochen, aber auch mehrere Monaten dauern. Eifersucht erschwert ein harmonisches Zusammenleben erheblich, daher ist unbedingt auf die Gleichberechtigung der Tiere zu achten. Gerade das "alteingesessene" Tier benötigt in der Anfangsphase viel Zuwendung, damit es den Neuankömmling nicht als Konkurrenten betrachtet. Generell gilt im WG-Alltag: Kuscheleinheiten und Aufmerksamkeiten gleichmäßig verteilen, sodass sich kein Vierbeiner vernachlässigt fühlt. Empfehlenswert ist es auch, die Tiere zu ähnlichen Zeiten zu füttern, damit kein Futterneid aufkommt. Die Futterstellen sollten sich stets an unterschiedlichen Orten befinden, damit jedes Tier in seinem Tempo fressen kann und auch nur die ihm zugedachte Nahrung aufnimmt.


Hund und Katze aneinander gewöhnen – als Kitte & Welpe

Das erste Treffen von Hund und Katze

Die erste Begegnung zweier Tiere hinterlässt meist einen prägenden Eindruck und kann entscheidend für das weitere, harmonische Zusammenleben sein. Ein Tier, das neu einzieht, sollten sich erst einmal ungestört mit seinem neuen Zuhause vertraut machen, bevor es auf seinen ihm noch unbekannten Mitbewohner trifft. Achten Sie beim ersten Treffen darauf, dass beide Vierbeiner in einem ausgeglichenen und entspannten Zustand sind. Hilfreich ist es, wenn Sie mit den Tieren vor dem Kennenlernen ausreichend gespielt haben oder spazieren waren. Die letzte Fütterung sollte nicht allzu lange her sein. Hund und Katze sollten sich in einer angenehmen, ruhigen und vor allem neutralen Atmosphäre begegnen, am besten in einem Zimmer abseits der privaten Rückzugsorte der beiden Tiere.

Um auf Nummer sicher zu gehen, kann der Hund angeleint werden. Aufgrund der meist körperlichen Überlegenheit des Hundes sollte die Katze stets die Möglichkeit zur Flucht haben. Sicherheitshalber können zwei vertraute Personen bei der Begegnung anwesend sind, damit beide Tiere gleichzeitig beruhigt werden können oder eingegriffen werden kann, sollte es zu einer Konfliktsituation kommen. Die Annäherung der Tiere muss freiwillig geschehen – Hund und Katze bestimmen das Tempo. Für freundliches Verhalten können Sie Hund und Katze mit den jeweiligen Lieblingsleckerli belohnen. Haben Sie das Gefühl, dass die Stimmung umschlägt oder eines der Tiere deutliche Signale zeigt, dass ihm die Situation unangenehm ist, beenden Sie das Treffen. Das Vergesellschaften von Hund und Katze erfordert Geduld und braucht seine Zeit. Loben Sie beide Tiere nach den Begegnungen, damit sie die Treffen mit einem positiven Gefühl verbinden. Wiederholen Sie die Kennenlerntreffen regelmäßig, bis sich die Tiere aneinander gewöhnt haben.

Hund und Katze mit Geduld aneinander gewöhnen

Die Zusammenführung von Hund und Katze kann etwas Zeit in Anspruch nehmen und braucht eventuell ein wenig Geduld. Im Sinne einer friedlichen Tier-WG sind diese Investitionen aber definitiv lohnenswert. Stellt sich heraus, dass selbst nach ausgiebiger Eingewöhnungsphase und bester Unterstützung durch die Halter keine Sympathie zwischen den Vierbeinern entsteht oder sogar der Hausfrieden in Gefahr ist, sollte professionelle Hilfe, etwa von einem Hundetrainer oder einer Katzenspezialistin, angefordert werden. Wird offensichtlich, dass trotz allem ein Zusammenleben der beiden Tiere nicht funktioniert, muss - vor allem in Sinne der Tiere - über eine alternative Lösung nachgedacht werden.

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