16.08.2022Lesedauer: 3 Min.

Grillen mit dem Hund

Worauf Sie achten müssen und was der Hund fressen darf

Bei Familienfesten oder Zusammenkünften unter Freunden gehören feurige Runden auf der Terrasse oder im Park einfach dazu: Grillsaison ist mittlerweile fast rund ums Jahr. Die gerösteten Köstlichkeiten und deren Beilagen sind allerdings nichts für den Hundemagen!

Grillgut tut dem Hund nicht gut

Der Duft gut gewürzter Würstchen und scharf marinierter Steaks, appetitlich zischendes Fett auf glühenden Holzkohlen: Wird gegrillt, nimmt jeder Hund die Fährte auf. Im Maul sollte das Grillgut aber auf keinen Fall landen. Scharf Gebratenes und ordentlich Gewürztes, Salz in rauen Mengen, rohes Fleisch vom Schwein, spitze Knochenreste, Nudelsalat und Knoblauchbaguette gehören nicht in den Hundemagen. Werden diese vom Hund verspeist, könnten in der Folge Reizungen des Magen-Darm-Traktes, Erbrechen oder Durchfälle, im schlimmsten Fall sogar Entzündungen des Darmes auftreten und die Nieren Schaden nehmen.


Kein rohes Schweinefleisch für den Vierbeiner

Nicht gegartes Fleisch vom Schwein birgt besondere Risiken und sollte unbedingt aus der Reichweite des Vierbeiners genommen werden: Roh oder nur halb gegart kann Schweinefleisch den Erreger der sogenannten Pseudowut, der Aujeszkyschen Krankheit, in sich tragen. Dieser stammt aus der Familie der Herpesviren und ist für den Menschen zwar ungefährlich – für nahezu alle Säugetiere verläuft die Krankheit jedoch tödlich.

Das gilt übrigens auch für Katzen: Wer eine Freigänger-Katze hat, die beim Grillen ums Fleisch schleicht, sollte ebenfalls ein Auge darauf haben, dass der Tiger sich nicht in einem unbeobachteten Moment ein Kotelett krallt. Eine Vorsorge-Impfung gegen die Aujeszkysche Krankheit gibt es übrigens nicht.


Grillen außer Reichweite der Hundenase

Wenn der Hund im wahrsten Sinne des Wortes auf glühenden Kohlen sitzt, die Nase fast den heißen Rost berührt, Rauchschwaden und Begierde dem Hund die Tränen in die Augen treiben, ist die Gier meist größer als der Verstand. Den geliebten Vierbeiner jetzt, kurz vorm Ziel seine Wünsche, abzulenken und seine Fleischeslust in andere Bahnen zu lenken, kann sich durchaus als schwieriges Unterfangen darstellen. Richten Sie den Grillplatz von Anfang an so ein, dass weder Vierbeiner noch kleine Kinder direkten Zugang zu Vorräten und Feuerstelle bekommen. So bleiben empfindliche Nasen zudem vor Qualm verschont. Auch Beilagen wie Quark und Dips, Kartoffeln, Brote und Salate sollten so aufgestellt werden, dass der Hund sich daran nicht verlustieren kann. Besonders Knoblauch und Zwiebeln können einem Vierbeiner mehr als nur auf den Magen schlagen. Vor allem beim Thema Knoblauch macht die Dosis das Gift.


Die richtige Vorbereitung für das Grillen

Ihr Hund begleitet Sie zur Grilleinladung beim Nachbarn? Kein Problem mit der richtigen Vorbereitung. Machen Sie vor dem Festmahl noch einen ausgiebigen Spaziergang mit dem Vierbeiner, lasten Sie ihn aus, spielen Sie mit ihm, bis die erste Müdigkeit einsetzt. Passt es zeitlich in den Futterplan, reichen Sie dem Tier noch seine Mahlzeit. Schläfrig, satt und zufrieden wird sich das Tier eher ein gemütliches Plätzchen für süße Träume suchen, als bettelnd vor den Tellern der Grillgesellschaft zu sitzen. Einige Hunde können allerdings immer futtern, auch wenn der letzte Krümel im Napf gerade erst verputzt wurde. Wer sich so gar nicht zum Schläfchen auf den Hundeplatz verweisen lässt, braucht eine alternative Beschäftigung. Hier können ein attraktives Spielzeug oder ein leckerer Kauknochen helfen, der einen ganzen Grillabend lang für Freude beim Vierbeiner sorgt.


Ruheplatz für den Hund

Richten Sie Ihrem Hund auch bei Ihrem Gastgeber einen bequemen Liegeplatz ein. Diesen weisen Sie ihm gleich zu Anfang Ihres Besuches als seinen ganz persönlichen Rückzugsort zu. Dazu gehört übrigens auch, dass Sie die anderen Gäste darauf hinweisen, dass dieser Ort nur Ihrem Hund gehört. Idealer Weise wird er dort nicht gestört und kann zur Ruhe kommen. Damit die ungewohnte Koje an Attraktivität gewinnt, nehmen Sie einfach die Kuscheldecke oder das Körbchen und vielleicht auch noch das Lieblingsspielzeug von Zuhause mit.


Keine Knochen vom Grill

Das Festmahl ist beendet, das letzte Würstchen geröstet – und doch bleibt die Outdoor-Kochstelle für den Vierbeiner weiterhin höchst interessant. Verlockende Düfte vom Grillrost umschmeicheln immer noch die Hundenase, vielleicht ist ja auch das eine oder andere Stückchen Fleisch in den Rasen gefallen, oder jemand hat seinen Teller mit einem abgenagten Knochen zur freien Bedienung auf den Rasen gestellt?
Jetzt heißt es vorsichtshalber erst einmal aufräumen. Stellen Sie die Fleischplatten beiseite und denken Sie daran, dass Grillkohle noch viele Stunden heiß bleibt und die Gefahr schmerzhafter Verbrennungen in sich birgt. Sichern Sie den heißen Grill so, dass sich weder Mensch noch Tier in Gefahr bringen können. Die Grillanzünder gehören wieder in den Schrank. Teller mit Essens- und vor allem Knochenresten unbedingt außer Reichweite vierbeiniger Spürnasen bringen, denn auf dem Grill stark erhitze Knochen verändern ihre Struktur. Sie werden brüchig und können beim Fressen gefährlich wegsplittern.


Was tun, wenn der Hund sich doch bedient hat

Sollte Ihr Vierbeiner es doch geschafft haben, sich ein Stück rohes oder mariniertes Fleisch, Knochenreste oder für seinen Magen ungeeignete Beilagen zu stibitzen, sollten Sie ihn genau beobachten. Zeigt der Hund Symptome wie Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, im schlimmsten Fall sogar Keuchen oder Krämpfe, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Dieser wird entscheiden, ob es sinnvoll ist, den Hundemagen vom ungeeigneten Inhalt zu entleeren oder auch ein Röntgenbild anzufertigen, das eventuell verschluckten oder quer sitzenden Knochen oder Knochensplittern auf die Spur kommt. Übrigens: Auch Alkohol ist Gift für Hunde und sollte unbedingt aus seiner Reichweite genommen werden.