Kranker Hund liegt unter Decke
09.02.2023Lesedauer: 7 Min.

Erkältung beim Hund

Mögliche Ursachen, Symptome & Behandlung

Bei einer Erkältung handelt es sich um eine Infektion der oberen Atemwege. Die Symptome sind denen bei uns Menschen sehr ähnlich. Erkältete Hunde niesen oft, zeigen Nasen- und oft auch Augenausfluss, Halsschmerzen, Husten und sind sehr müde. Insbesondere die kalte Jahreszeit ist “Erkältungszeit” und durch eine erhöhte Zahl an Erkrankungsfällen gekennzeichnet. Wir verraten Ihnen, woran Sie eine Erkältung beim Hund erkennen, wie lange diese in der Regel dauert und wie Sie Ihren Hund bei einer Erkältung unterstützen können.  

 

Was bei einer Erkältung beim Hund zu beachten ist

Das Risiko für eine Erkältung ist dann besonders groß, wenn das Immunsystem des Vierbeiners  in irgendeiner Weise beeinträchtigt ist. So ist Kälte ein echter Wegbereiter für Erkältungskrankheiten beim Hund. Vor allem Zugluft und kaltes, nasses Wetter begünstigen Erkrankungen der Atemwege. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihren Hund nach jedem Spaziergang in der Kälte gut abtrocknen und trocken rubbeln. Gönnen Sie ihm besonders in der kalten Jahreszeit viel Wärme, denn Wärme ist der beste Schutz gegen Erkältungskrankheiten. Auch Allergien oder Parasiten können eine Erkältung begünstigen, da in beiden Fällen das Immunsystem geschwächt ist. 

Erkältungssymptome: Wie erkenne ich, ob mein Hund erkältet ist?

Typische Anzeichen für einer Erkältung sind: 

  • Häufiges Niesen
  • Tränende, gerötete Augen und vermehrter Tränenfluss 
  • Beidseitiger, wässriger Nasenausfluss
  • Husten
  • Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit
  • Würgen, Erbrechen 
  • Abwehr bei Berührung der Halsregion 
  • Auswurf
  • Fieber
Kranker Hund schläft im Körbchen
Wie erkenne ich, ob mein Hund Fieber hat?

Wie erkenne ich, ob mein Hund Fieber hat?

In der Regel liegt die Normaltemperatur des Hundes zwischen 38 - 39,2°C.  Hat Ihr Vierbeiner Fieber, so , fühlt er sich oftmals müde, schlapp und hat wenig Appetit. Seine Nase ist trocken und warm, er hechelt vermehrt, seine Hauttemperatur zeigt sich erhöht und er ist oft inappetent und müde. Um Fieber zu messen, verwenden Sie am besten ein digitales Fieberthermometer, fetten Sie die Spitze mit Vaseline ein, um Verletzungen zu vermeiden.. Fieber ist immer ein Grund, um schnellstmöglich den Tierarzt aufzusuchen.

Wann zum Tierarzt?

Erkältung beim Hund behandeln: Wie kann ich meinem Hund bei einer Erkältung helfen?

  • Oberstes Gebot ist viel Wärme! Halten Sie Ihren Hund immer trocken und warm. Eine Wärmeflasche, eine Decke über dem Körper oder ein Platz vor der Heizung - alles ist erlaubt. Denken Sie auch an das sorgfältige Abtrocknen nach jedem Spaziergang. 
  • Gönnen Sie Ihrem Hund viel Ruhe und Schlaf. Anstrengende Spaziergänge sind jetzt nicht angezeigt, insbesondere nicht, wenn Ihr Tier Fieber hat. 
  • Bieten Sie ihm ausreichend Flüssigkeit zum Trinken an.
  • Frische Luft ist eine Wohltat für die Atemwege, doch beachten Sie: Ihr Hund sollte weder frieren, noch Zugluft ausgesetzt sein. Halten Sie die Wohnungsluft feucht, denn trockene Heizungsluft und zu hohe Temperaturen sind besonders bei Schnupfen sehr unangenehm.
  • Vermeiden Sie Stresssituationen!
  • Inhalieren: Lassen Sie Ihren Hund selbst gebrühten Thymian-, Salbei- oder Pfefferminztee inhalieren. Hilfreich kann es auch sein, wenn Sie Ihren Hund mit ins Badezimmer nehmen, wenn Sie sich selber duschen oder baden, denn der Wasserdampf hilft, die gereizten Atemwege zu befeuchten und zu beruhigen.

Wie lange dauert eine Erkältung beim Hund? 

Bei den meisten Hunden verschwindet die Erkältung nach wenigen Tagen wieder. Jedoch kann sich eine Erkältung auch über mehrere Wochen hinziehen. Wenn Sie feststellen, dass die Symptome über mehrere Tage anhalten oder sich sogar verschlechtern, sollten Sie unbedingt Ihren Tierarzt aufsuchen. Denn aus einer harmlosen Erkältung kann sich sehr schnell eine gefährliche Lungenentzündung entwickeln.

Kranker Hund liegt unter Decke

Hundeschnupfen

Auslöser für Hundeschnupfen sind in der Regel Bakterien, Viren und Pilze. Hundeschnupfen kann von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen dauern. Insbesondere ältere Hunde sowie Hunde mit einer chronischen Krankheit haben häufig länger mit Hundeschnupfen zu kämpfen. 

Bei Hundeschnupfen ist Wärme sehr wichtig. Zudem sollte Ihr Hund viel trinken, sich ausruhen und schlafen. Leidet Ihr Hund neben Schnupfen auch an Husten, Atembeschwerden, Würgen oder eitrigem Nasenausfluss sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

Gut zu wissen: Betrifft der Nasenausfluss nur ein Nasenloch, so handelt es sich meist um nicht-infektiöse Ursachen, wie eine eitrige Zahnerkrankung, Fremdkörper in der Nase oder Tumore. Für typische Erreger von Husten und Schnupfen bei Hunden ist übrigens eine Impfung verfügbar.

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Wie gefährlich ist Hundeschnupfen

Husten beim Hund

Hundehusten kann ebenfalls verschiedene Ursachen haben und beispielsweise durch einen Infekt mit Viren oder Bakterien, aber auch durch einen Lungenwurmbefall, Allergien, Herzerkrankungen sowie Fremdkörper bedingt sein. Hustet ein Hund, so hört sich das meistens sehr dramatisch an, mit lang gestrecktem Hals steht er da, wobei der Husten in der Regel trocken und quälend ist. Zumeist hört der Husten sich so an, als befände sich ein Fremdkörper im Hals, den der Hund versucht herauszubekommen. 
Beim Hundehusten wird übrigens zwischen trockenem und feuchtem Husten unterschieden. Ein trockener Reizhusten ist eher rau und kann durch kalte, trockene Luft verstärkt werden. Feuchter Husten klingt hingegen eher rasselnd und gedämpfter als Reizhusten. Auch beim Hundehusten hilft Inhalation. 

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Hausmittel bei Erkältung beim Hund

Kranker Hund wird umsorgt

Inhalation beim Hund als hilfreiches Hausmittel

Inhalieren kann helfen, den Schnupfen oder Husten zu lindern. Hausmittel, wie Salbei-, Thymian-, Kamillentee oder Kochsalz können dabei zur Inhalation verwendet werden. Sie helfen dabei, die Atemwege wieder frei zu bekommen und freizuhalten sowie den Schleim zu lösen. Zusätzlich wirken die Hausmittel antibakteriell und entzündungshemmend.

  • Thymian hat eine antibiotische, antivirale und schleimlösende Wirkung.
  • Kamille wirkt entspannend und beruhigend auf das Verdauungssystem und hilft dabei Entzündungen und Schmerzen zu lindern.
  • Salbei wirkt antibakteriell und hilft gegen Husten und Halsschmerzen. Gleichzeitig mildert Salbei das Kratzen im Hals. Beachten Sie: Geben Sie Ihrem Hund nur Salbeitee, der bereits abgekühlt ist. 
  • Minze hilft bei Magenverstimmungen und Durchfall. 
Praktisches Vorgehen: Verwenden Sie hierzu am besten eine Transportbox, in der sich Ihr Vierbeiner während des Inhalierens aufhält. Platzieren Sie vor der Transportbox einen Topf mit heißem, aber nicht kochendem Wasser. Die Wassertemperatur sollte weniger als 60° C betragen. Anschließend geben Sie in den Topf ein bis zwei Tropfen des Hausmittels hinein, welches Ihr Hund inhalieren soll. Zu guter Letzt decken Sie sowohl die Transportbox als auch den Topf mit einem Tuch ab, damit Ihr Hund die warmen Dämpfe einatmen kann. 
Achten Sie darauf, dass der Topf nicht zu nah an der Transportbox steht, damit sich Ihr Hund nicht verbrüht. Zudem ist es ratsam, Ihren Hund zuvor an die Transportbox zu gewöhnen, falls er mit dieser noch nicht vertraut ist. 
Sie haben keine Transportbox zuhause? Alternativ können Sie den Topf mit dem Heilmittel auch vorbereiten und sich gemeinsam mit Ihrem Hund vor den Topf setzen. Halten Sie Ihren Hund fest und lassen Sie ihn die Dämpfe einatmen. Alternativ können Sie Ihren Hund auch mit ins Badezimmer nehmen, wenn Sie eine ausgedehnte Dusche oder ein Bad nehmen. 

Erkältung beim Hund vorbeugen

Um einer Erkältung bei Hunden vorzubeugen, ist es ratsam, das Immunsystem Ihres Hundes fit und stark zu halten. Insbesondere in der kalten Jahreszeit braucht es Unterstützung. . Dazu zählen eine ausgewogene, hochwertige und bedarfsgerechte  Ernährung , ausreichend Bewegung, gute Pflege und reichlich frische Luft.