Pudelwelpe wird mit Clicker und Leckerli konditioniert
16.03.2023Lesedauer: 5 Min.

Clickertraining für Hunde

Lernen durch positive Verstärkung

Hatten Sie früher auch einen dieser bunten Knackfrösche in der Hosentasche? Die in der Hundeerziehung oftmals genutzten Clicker sind den heißgeliebten Spielzeugen durchaus ähnlich. Eine der wichtigsten Regeln in der Hundeerziehung ist die umgehende Belohnung, nachdem ein Hund ein Kommando korrekt ausgeführt hat. Clickertraining ist eine gute Möglichkeit, um diese Belohnung innerhalb weniger Sekunden dem Hund zukommen zu lassen.

Der Trick mit dem "Click": Clickertraining – was ist das eigentlich?

Clickertraining basiert auf punktgenauer Belohnung, etwa mit dem Lieblingsleckerli, und ist eine der einfachsten Methoden, um in direkte Kommunikation mit dem Vierbeiner zu treten.

Das Clickertraining ist eine einfach zu erlernende Methode, um einem Hund mitzuteilen, welche seiner Verhaltensweisen erwünscht sind. Mit dem Click und der damit verknüpften Belohnung können Sie Ihren Hund zu erwünschten Verhaltensweisen motivieren. Viele Hunde nehmen das Clickertraining positiv an und hören meist mehr auf einen Click, als auf ein Kommando. Clicker können bei der Grunderziehung eines Hundes sowie beim Erlernen spezieller Tricks zum Einsatz kommen.


Kleines Geräusch mit großer Wirkung: Clickertraining verstehen und richtig durchführen

Das Timing ist entscheidend

Beim Einstieg in das Clickertraining heißt es vor allem: Alles eine Frage des Timings!

Geräusche, Übungsaufbau und Belohnung müssen ohne Zeitverschiebung und im richtigen Ablauf erfolgen. Starten Sie daher erst mit dem Clickertraining, wenn Sie sich selbst darauf konditioniert haben. Dies können Sie beispielsweise mithilfe eines Balls üben, den Sie auf den Boden aufprallen lassen: Versuchen Sie, genau dann zu clickern, wenn der Ball den Boden berührt. Sie können den Clicker auch abends mit aufs Sofa nehmen: Clickern sie immer genau dann, wenn im Fernsehen ein bestimmtes Wort fällt.


Wie funktioniert das Clickertraining bei Hunden?

Der Einstieg ins Clickertraining: Die Konditionierung des Clickers

Zu Beginn des Trainings muss der Clicker erst einmal "konditioniert" werden. Das dauert, je nach Auffassungsgabe und Motivation des Tieres sowie der Genauigkeit des Menschen, unterschiedlich lange. Da das Geräusch des Clickers für den Hund zunächst bedeutungsfrei ist, muss er erst einmal lernen, diesen Ton mit einer Belohnung zu verbinden. Durch das Geräusch wird dem Hund signalisiert, dass sein Verhalten richtig war und er ein Leckerli als Belohnung bekommt. Der erste Click sollte immer beiläufig passieren, ohne dass eine Reaktion vom Hund erwartet wird. Click – Leckerli – Click – Leckerli: Diese Prozedur sollte einige Male wiederholt werden.

Labrador wird mit Leckerli konditioniert
Unser Tipp: Nehmen Sie das Leckerli erst nach dem Click in die Hand. Geben Sie dem Hund das Leckerli sofort nach dem Click. Schauen Sie Ihrem Hund während der Übung nicht in die Augen und sprechen Sie nicht mit ihm.

Um zu testen, ob die Konditionierung geklappt hat, können Sie den Clicker betätigen, während der Hund gerade mit etwas anderem beschäftigt ist, zum Beispiel mit seinem Lieblingsspielzeug. Reagiert Ihr Hund auf das Geräusch und wendet sich Ihnen aufmerksam zu, ist der Click konditioniert und die erste Etappe des Clickertrainings erfolgreich bestanden. Ignoriert der Hund hingegen das Geräusch des Clickers, muss mit der Konditionierung fortgefahren werden.

Erste Übungen für das Clickertraining

Hat der Vierbeiner das Geräusch des Clickers mit der anschließenden Gabe des Leckerlis in Verbindung gebracht, beginnt das eigentliche Training. Jeder Schritt in Richtung "richtiges Verhalten" wird mit einem Click und einem Leckerchen belohnt. Das Apportieren, verschiedene Übungen des Tricktrainings und auch Kommandos wie "Sitz!", "Platz!" und "Fuß!" lassen sich einem Hund auf diese Weise einfach und schnell vermitteln.

Starten Sie zu Beginn mit etwas Einfachem, etwa “Sitz” oder “Pfötchen geben”. Halten Sie die Trainingseinheiten kurz. Fünfminütige Übungseinheiten, zwei- bis dreimal täglich und ohne Ablenkung, sind ausreichend. Sobald die Übung richtig ausgeführt wird, folgt der Click. Als Beispiel: Kommando “Sitz” – Hund setzt sich – Click und Leckerli.


Clickertraining für Hunde

Vorteile des Clickertrainings

Das Clickern ist eine gute Trainingsmethode, um einen Hund durch positive Bestärkung zu gewünschtem Verhalten zu motivieren. Während des Clickertrainings lernt der Hund viel Neues und wird zum mitdenkenden Trainingspartner - das erfreut auch den Menschen. Ein Hund wird durch das Clickertraining aufmerksamer und arbeitet aktiv mit, um seine Belohnungen zu erhalten.

Selbstverständlich findet Lob auch auf andere Art und Weise statt: Geht ein Hund im Restaurant sofort auf seine Decke und legt sich ruhig ab, wird er mit einem freundlichen Wort und einem Streicheln belohnt.


Unerwünschtes Verhalten aberziehen

Ein Hund wird durch das ausschließliche Geräusch des Clickers anfänglich nicht verstehen, was Halterin oder Halter von ihm möchten. Es kann aber versucht werden, um ein Problem "herumclickern" und dem Tier ein Angebot zu machen, das ihn von einer unerwünschten Verhaltensweise ablenkt. Bellt der Vierbeiner etwa ständig andere Hunde an, kann er durch das erlernte Kommando "Schau!" im ersten Schritt von seinem provokanten Verhalten abgelenkt werden.


Probleme beim Clickertraining

Es kann vorkommen, dass das Clickertraining nicht von Anfang an reibungslos funktioniert. Das kann verschiedene Ursachen haben: Eventuell sind die Aufgaben, die dem Hund gestellt werden, anfänglich noch zu schwierig. Möglicherweise hat der Hund das Thema Konditionierung noch nicht verstanden. Möglich ist es auch, dass der Hund durch eine unruhige Umgebung abgelenkt ist und sich nicht auf die ihm gestellte Aufgabe konzentrieren kann.

Kommen Sie mit dem Clickertraining allein nicht voran, stehen Ihnen Hundetrainerinnen und -trainer in entsprechenden Kursen mit Rat und Tat zur Seite.


Nicht jeder mag den Clicker

Tendenziell sollte das Clickertraining mit jedem Vierbeiner möglich sein. Tatsächlich mag aber nicht jedes Tier - und auch nicht jeder Mensch - diese Form des Lernens. Zu technisch, zu emotionslos. Es gibt durchaus Vierbeiner, die Angst vor dem Geräusch des Clickers haben. In diesem Fall sollte das Clickertraining beendet und nach passenden Alternativen für die Hundeerziehung gesucht werden.


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