Häufige Ursachen: Wie entsteht eine Bindehautentzündung beim Hund?
Die Bindehautentzündung (=Konjunktivitis) beim Hund ist eine entzündliche Reaktion der Konjunktiva, der dünnen Schleimhaut, die die Innenseite der Augenlider bedeckt. Diese Entzündung kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Infektionen mit Bakterien, Viren oder Pilze sind ebenso möglich wie allergische Reaktionen auf Umweltallergene oder Reizstoffe wie Zugluft, starke Sonneneinstrahlung oder Rauch. Doch auch Fremdkörper wie etwa Insekten, Wimpern oder Staubpartikel im Auge können zu Reizungen führen und so eine Entzündung verursachen. Während bei Fremdkörpern im Auge als Ursache häufig nur ein Auge betroffen ist, betrifft die Bindehautentzündung durch Infektion oder Allergie in der Regel beide Augen.
Symptome der Bindehautentzündung beim Hund
Die Symptome einer Bindehautentzündung beim Hund sind vielfältig, sie umfassen u.a. Rötung, Schwellung, vermehrtes Blinzeln und Augenausfluss. Letzterer kann je nach Schwere der Konjunktivitis klar bis eitrig und dünn- bis dickflüssig sein. Ein eitriges, dickflüssiges Sekret weist auf eine starke Entzündung mit bakterieller Beteiligung hin.
Bei einer ausgeprägten Bindehautentzündung wird Ihr treuer Vierbeiner sein Unbehagen mitunter deutlich zeigen, verstärkt blinzeln als Ausdruck starker Schmerzen und wahrscheinlich das betroffene Auge mit der Pfote oder an Gegenständen in seiner Umgebung reiben. Da diese mechanischen Reize und Manipulationen die Bindehautentzündung in der Regel zusätzlich verschlimmern, sollten Sie das Verhalten möglichst versuchen zu unterbinden.
Diagnose und Behandlung der Bindehautentzündung beim Hund
Treten die ersten Symptome einer Bindehautentzündung beim Hund auf, sollten Sie am besten direkt einen Tierarzt aufsuchen. Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um eine hochgradige Ausprägung der Bindehautentzündung zu vermeiden und Komplikationen zu vermeiden. Der Tierarzt wird zunächst eine kurze Allgemeinuntersuchung Ihres Vierbeiners durchführen, um sicherzustellen, dass die Bindehautentzündung kein Begleitsymptom einer anderen Erkrankung ist. Dann geht er zur spezifischen Untersuchung des Auges über.
Was für Symptome sind festzustellen? Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Kontrolle, ob ein Fremdkörper die Ursache für die Konjunktivitis ist. Dazu werden beide Augen gründlich untersucht und zudem in beide Augen ein spezieller Farbstoff (Fluoreszein) getropft. Völlig ungefährlich können so u.a. Beschädigungen der Hornhaut des Auges sichtbar gemacht werden. Das ist wichtig, um bei der späteren Medikamentenauswahl das richtige Produkt einzusetzen. Ist die Hornhaut nämlich beschädigt, so dürfen cortisonhaltige Produkte z.B. nicht zum Einsatz kommen, da sie die Hornhaut weiter schädigen, bzw. deren Regeneration behindern. Falls nötig, werden nun Abstriche angefertigt, aus denen Kulturen angelegt werden, um eine Keimbestimmung vorzunehmen. So kann man der Ursache der Entzündung auf die Spur kommen und eine geeignete Behandlung planen.
Kann man die Bindehautentzündung beim Hund selbst behandeln?
Die Anwendung von Medikamenten sollte stets mit dem Tierarzt abgestimmt werden und erst nach Untersuchung durch den Tierarzt erfolgen. Vorsicht vor Selbstdiagnose! Nur weil Ihr Hund einmal eine Konjunktivitis aufgrund eines Staubpartikels hatte, muss es im nächsten Fall nicht wieder so sein. Verwenden Sie also nicht ohne entsprechende Diagnose Augentropfen oder Salben, die sich in Ihrer Hausapotheke befinden. Beachten Sie auch unbedingt die kurze Haltbarkeit angebrochener Mittel.
Bindehautentzündung beim Hund: Hausmittel
Einige Hundebesitzer bevorzugen die Anwendung von Hausmitteln zur Linderung der Symptome einer Bindehautentzündung. Dazu gehören beispielsweise die Anwendung homöopathischer Augentropfen, Kochsalzlösungen zum Befeuchten des Auges, sanfte Augenspülungen mit kamillenhaltigem Tee oder das Anlegen einer kühlen Kompresse. Ganz wichtig ist es dabei zu beachten, dass nicht alle Hausmittel für Hunde geeignet sind und einige sogar schädlich sein können! Auch wenn es vielfach empfohlen wird - Kamillentee hat am Auge nichts zu suchen! Zwar ist er in vielen Fällen zur Reinigung von Wunden etc. prima geeignet, am Auge ist sein Einsatz jedoch absolut kontraproduktiv. E. Bitte konsultieren Sie immer Ihren Tierarzt, bevor Sie eigenmächtig handeln und die Erkrankung ggf. durch den Einsatz von Hausmitteln noch komplizieren.
Wie lange dauert eine Bindehautentzündung beim Hund?
Je nach Ursache und Schwere unterscheidet sich auch die Dauer einer Bindehautentzündung beim Hund. Ein früher Tierarztbesuch und Beginn der Therapie führen meist zu einem kürzeren Krankheitsverlauf. Oft bessern sich innerhalb von drei Tagen nach Behandlungsbeginn die Symptome einer Bindehautentzündung deutlich. Es ist jedoch wichtig, dass Sie die Behandlung auch nach Besserung nicht abbrechen, sondern diese noch 2-3 Tage darüber hinaus fortsetzen. In jedem Fall ist die mit dem Tierarzt abgestimmte Dauer einzuhalten - auch wenn die Abheilung vorher erfolgt ist. Schwere, eitrige Bindehautentzündungen müssen mitunter drei bis vier Wochen behandelt werden.
Welche Kosten fallen bei der Behandlung an?
Die Kosten für die Behandlung einer Bindehautentzündung beim Hund können je nach Schwere der Erkrankung und den angewandten Behandlungsmethoden variieren. Eine einfache lokale Behandlung kann kostengünstig sein, während umfassendere Therapien oder diagnostische Tests zu höheren Kosten führen können. Besprechen Sie die Kosten der Behandlung immer im Voraus mit Ihrem Tierarzt, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden und prüfen Sie den Umfang Ihrer Tierversicherung.
Tipps zur Vorbeugung von Bindehautentzündungen bei Hunden
Die Vorbeugung von Bindehautentzündungen bei Hunden kann durch regelmäßige Augenuntersuchungen zu Hause, aber auch im Rahmen von Gesundheitschecks erfolgen. Manche Hunde neigen z.B. aufgrund der anatomischen Beschaffenheit ihrer Augen (Augapfel, Lider, Wimpernstellung) zu Entzündungen am Auge. Sprechen Sie hier mit Ihrem Tierarzt, was am besten zu tun ist. Auch die Vermeidung von potenziellen Reizstoffen wie Zugluft oder Rauch oder Gefahrenquellen ist zielführend. Halten Sie das Fell um die Augen herum immer sauber und frei von Verunreinigungen, und achten Sie auf Anzeichen von Erkrankungen oder Irritationen. Bei allergieanfälligen Hunden sollten Allergene wie stark staubbelastete Umgebungen, Straßen mit hoher Feinstaubbelastung oder Wiesen zur Pollenflugzeit je nach auslösendem Allergen gemieden werden. Fremdkörper, wie Grannen, kann man vermeiden, indem man Hunden verbietet, durch Getreidefelder zu stromern.