Zu hohe Temperaturen lassen den Sauerstoffgehalt sinken
In den wenigsten Heimatgewässern unserer Aquarienfische steigt die Wassertemperatur auf Werte über 30°C. Einzig einige spezialisierte Fischarten wie die Rötliche Saugbarbe, der Kangalfisch, fühlen sich auch noch in nährstoffarmen Thermalgewässern mit einer Durchschnittstemperatur von 35°C wohl. Steigen im Sommer die Temperaturen, sollte der Sauerstoffgehalt im Becken stets unter Beobachtung bleiben. Sauerstoff löst sich bei höheren Wassertemperaturen wesentlich schlechter als bei niedrigeren Gradzahlen.
Maximal 30°C sollte das Wasserthermometer anzeigen, um einen für das Überleben von Fischen und Pflanzen ausreichend hohen Sauerstoffgehalt im Wasser zu gewährleisten.Zusätzliche Sauerstoff-Schlucker sind organische Verbindungen im Aquarium. So können ein stark verschmutzter Filter oder ein Zuviel an Futter – nicht nur bei Wärme – einen erheblichen Sauerstoffmangel im Aquarium bewirken.Gut vorbereitet durch die Sommerhitze
Vor einer länger anhaltenden Wärmeperiode empfiehlt sich eine gründliche Reinigung von Filter und Bodengrund. Diese beiden Arbeitsschritte bitte zeitlich versetzt in Angriff nehmen, um das biologische Gleichgewicht im Becken nicht zu sehr ins Schwanken zu bringen.Besteht bei einem drastischen Abfall des Sauerstoffgehaltes akuter Handlungsbedarf, lässt sich Sauerstoff über eine Membranpumpe in das Aquarienwasser einblasen. Auch ein Oxydator, ein stromloses Gerät, das mithilfe eines Katalysators Sauerstoff aus Wasserstoffperoxid erzeugt, kann schnelle Hilfe bringen.
Erste Hilfe bei hohen Temperaturen
Ist die Temperatur im Becken auf einen zu hohen Wert angestiegen, sollte die Abdeckung des Aquariums geöffnet und die Beleuchtung ausgeschaltet werden. Bewirken diese Maßnahmen keine Abkühlung und einen daraus resultierenden Anstieg des Sauerstoffgehaltes im Becken, steht ein Teilwasserwechsel an. Diese sollten allerdings nicht zu voluminös sein. Fische sind wechselwarme Tiere, zu große Temperaturunterschiede in ihrem Lebensraum würden eine erhebliche Belastung für ihren Stoffwechsel bedeuten. Wenn es wirklich schnell gehen muss, helfen Eiswürfel, die in einer fest verschlossenen Plastiktüte ins Aquarium gegeben werden. Gut eignen sich auch PET Flaschen, die mit Wasser gefüllt, eingefroren und dann ins Aquarium gegeben werden. Bitte die Flaschen vor dem Absenken ins Becken gut säubern. Auch Minilüfter, die direkt auf die Wasseroberfläche gerichtet werden, können die Wassertemperatur längerfristig um mehrere Grad Celsius senken. Nachteil dieser Technik ist die höhere Verdunstungsrate des Aquarienwassers. Bei der Haltung von Fischen mit einem Anspruch nach dauerhaft kühlen Wassertemperaturen und auch bei der Pflege eines Meerwasseraquariums lässt sich die Anschaffung eines professionellen Aquarienkühlers nicht umgehen. Diese automatischen Kühlgeräte sorgen per Thermostat für eine konstante Wassertemperatur.