Hunde bei einer Familie
12.06.2023Lesedauer: 5 Min.

Einen Hund kaufen - Was Sie beachten sollten

Was es im Vorweg zu beachten gilt

Hunde rangieren bei uns seit vielen Jahren auf Platz zwei der Liste der beliebtesten Haustiere: Über elf  Millionen der vierbeinigen Freunde leben aktuell in deutschen Haushalten. Welche Überlegungen vor der Anschaffung eines Hundes angestrengt werden sollten und was es zu berücksichtigen gilt, um dem neuen, vierbeinigen Familienmitglied ein unbeschwertes und erfülltes Leben zu ermöglichen, lesen Sie in unserem kleinen Ratgeber.

Ein Hund bedeutet Freude und Verantwortung

Ein Hund ist ein Freund fürs Leben und geliebtes Familienmitglied auf vier Pfoten. Gleichzeitig haben Hunde einige spezielle Bedürfnisse, die zu ihrer artgerechten Haltung gehören: Ausreichend Zeit für seine sinnvolle Auslastung und auch die Erziehung, ausreichend Platz für Mensch und Tier und auch ein gewisses, finanzielles Budget, das eine auf seine speziellen Bedürfnisse abgestimmte Ernährung sowie die Gesundheitsvorsorge und -erhaltung ermöglichen, sollten gesichert sein.
Wichtig ist es, vorab zu klären, ob wirklich alle Familienmitglieder mit dem Einzug eines Hundes einverstanden sind und dass sich alle darüber im Klaren sind, dass ein Hund durchaus Zeit für seine Betreuung und Pflege in Anspruch nehmen wird.
Zieht der Hund mit ins Mietobjekt, sollte im Vorfeld mit dem Vermieter geklärt sein, ob die Hundehaltung erlaubt ist. Auch die Nachbarn sollten im Idealfall mit einbezogen werden: Die Geräuschkulisse, die bellfreudige Hunde erzeugen, kann empfindsamen Menschen unangenehm aufstoßen.

Kann ich mir einen Hund leisten?

Monatliche Aufwendungen für einen Hund

Wer sich einen Hund anschafft, sollte sich auf jeden Fall darüber im Klaren sein, dass das neue Familienmitglied seinen Anteil an der Haushaltskasse beanspruchen wird. Ob ein Hund aus dem Tierschutz oder dem Tierheim: Es fallen Schutzgebühren an. Gleiches gilt für einen Rassehund, der beim Hundezüchter gekauft wird. Die Aufwendungen variieren mit der Rasse des Tieres.
Je nach Bundesland ist auch eine Haftpflichtversicherung für den Hund abzuschließen – auf jeden Fall eine gute Idee, auch wenn es keine festgelegte Versicherungspflicht am Wohnort gibt. Ebenfalls kann eine spezielle Krankenversicherung für das Tier angedacht werden, sodass im Fall der Fälle teure OP-Kosten oder Aufenthalte in einer Tierklinik das Budget nicht sprengen. Auch fällt die Hundesteuer an, die in ihrer Höhe wiederum je nach Wohnort in ihrer Höhe variiert.

Habe ich ausreichend Zeit für einen Hund?

Zeit für den Hund einplanen

Wenigstens zweimal am Tag sollte ein längerer Spaziergang zusätzlich zu den normalen Gassirunden mit einem erwachsenen Hund auf dem Tagesplan stehen. Welpen und junge Hunde müssen wesentlich öfter und auch mal spontan am Tag oder in der Nacht raus. Qualitätszeit für Vierbeiner ist wichtig. Gemeinsame Unternehmungen mit dem Bezugsmenschen, mal abseits der gewohnten Wege, sind ein das Gemeinschaftsgefühl stärkendes Abenteuer. Mentale und körperliche Auslastung, genügend Auslauf, bevorzugt auch mal ohne Leine, dürfen gern sein. Auch mal ordentlich buddeln, sich im Schlamm wälzen, ins Wasser springen, sich austoben, mit anderen Hunden ausgelassen spielen, machen den Vierbeiner glücklich.

Hat der Hund ausreichend Gesellschaft?

Hunde sind Rudeltiere

Ein erwachsener Hund sollte nur wenige Stunden am Tag ohne Gesellschaft verbringen. In dieser Zeit kann er sich, nach entsprechender Auslastung, seinen Tagträumereien widmen und seine Energiereserven aufladen. Prinzipiell sind Hunde aber Rudeltiere und auf Dauer nicht gern allein. Wer außerhalb seiner eigenen vier Wände arbeitet und täglich für mehrere Stunden das Haus verlassen muss, sollte daher für eine entsprechende Betreuung, etwa durch einen Hundesitter, Dogwalker oder in einer Hundetagesstätte, in der der Hund vergnügliche Stunden unter Gleichgesinnten verbringen kann, sorgen.

Hunde-Erziehung und Gesundheitsvorsorge

Besonders junge Hunde können von der Dynamik einer Welpen- oder Junghundegruppe in einer Hundeschule profitieren. Ältere Hunde oder solche, die aus dem Tierschutz kommen, gewinnen hier mit der entsprechenden Unterstützung Sicherheit und Selbstvertrauen. Für Hundehalter sind der Austausch mit Gleichgesinnten sowie die vielen Profi-Tipps beim Hundetraining auf jeden Fall eine Bereicherung.
Die sorgfältige Pflege und die Gesundheits-Vorsorge liegen auf jeden Fall immer in der Verantwortung des Tierbesitzers. So sollte der regelmäßige Gesundheitscheck beim Tierarzt, Impfungen, Wurmkuren aber auch Behandlungen bei Erkrankungen oder Verletzungen des Tieres auf dem Plan stehen.
Der Tierarzt wird auch das Chippen des Tieres übernehmen. Die kostenlose Registration, etwa bei TASSO und FINDEFIX, obliegt den Haltern und ist auf jeden Fall ratsam: Geraten Hunde auf Abwege und werden an einem fremden Ort aufgefunden, lassen sich durch das Auslesen des Mikrochips schnell und unkompliziert ihre Besitzer auffinden.

Der passende Familienhund

Besonders wichtig für Familien mit Kindern ist es, dass das Tier einem Zusammenleben mit dem Nachwuchs positiv gegenübersteht. Entscheidend bei der Wahl des Hundes ist neben der  Rasseder individuelle Charakter des Tieres: Ein Hund, der sich nicht gern unterordnet oder generell ein Problem mit Eifersucht oder Stress hat, ist kein geeigneter Familienhund. Ein sanftmütiger Hund, der gelassen unterschiedliche Situationen meistert, ist ein deutlich geeigneter Kandidat. Planen Sie, einen erwachsenen Hund aufzunehmen, versuchen Sie, vorab so viele Informationen wie möglich über den Vierbeiner einzuholen. Je mehr Sie über die Vorgeschichte, den Charakter und das Verhalten Ihres zukünftigen Hundes wissen, desto besser.

Einen Hund anschaffen - Checkliste

Checkliste:
 

  • Dürfen Sie einen Hund in Ihrer Wohnung/ Ihrem Haus halten?
  • Haben Sie ausreichend Platz in Ihrem Zuhause?
  • Sind Sie bereit, Verantwortung zu übernehmen und sich die nächsten 10 bis 15 Jahre ausgiebig um den Hund zu kümmern?
  • Haben Sie die finanziellen Mittel - auch langfristig?
  • Fühlen Sie sich körperlich fit, um mit Ihrem Hund täglich mehrfach nach draußen zu gehen?
  • Haben Sie genügend Zeit für einen Hund?
  • Wäre der Hund täglich nicht mehr als vier Stunden allein zu Hause?
  • Gibt es Familienmitglieder oder Freunde, die die Betreuung des Hundes übernehmen können?Haben Sie die Möglichkeit, einen Hundesitter zu engagieren oder das Tier in einer Hundepension unterzubringen, wenn Sie dazu, aus welchem Grund auch immer, nicht in der Lage sind?
  • Haben Sie die Möglichkeit, mit Ihrem Hund regelmäßig den Tierarzt aufzusuchen?
  • Können Sie den Hund mit in den Urlaub nehmen oder während Ihres Urlaubs an anderer Stelle betreuen lassen (gleiches gilt für den Krankheitsfall)?
  • Haben Sie bereits Erfahrung mit Hunden oder sind Sie bereit, sich umfassend mit allen Themen rund um den Hund auseinanderzusetzen?
  • Sind Sie bereit, auch bei Regen, Schnee oder Kälte Gassi zu gehen?
  • Sind Sie bereit, Ihre Freizeitaktivitäten an den Hund anzupassen?
  • Können Sie auch einmal Unordnung, Schmutz und Gerüche akzeptieren?

Den richtigen Züchter finden: Wo Sie Ihren Hund kaufen sollten

Bevor Sie einen Hund kaufen, sollten Sie sich über die Rasse und den Züchter informieren. Dabei sollten Sie 3 grundlegende Punkte beachten: 

  • Sie sollten Ihren Hund nicht über einen Online-Shop kaufen.
  • Hände weg von Schnäppchen-Hunden. Ein vierstelliger Preis für einen Hundewelpen ist üblich.
  • Kaufen Sie Ihren Hund von seriösen Züchtern oder aus dem Tierheim.

Das zeichnet einen seriösen Züchter aus


Beachten Sie: Beim Kauf sollte Ihr Welpe bereits über einen europäischen Heimtierausweis und einen Chip zur Kennzeichnung verfügen sowie die ersten Impfungen erhalten haben.