12.06.2023Lesedauer: 5 Min.

FCI-Gruppen

Einteilung der Hunderassen in Gruppen und Sektionen

Vor mehreren Jahrzehnten haben Menschen begonnen, die für ihre Bedürfnisse passenden Hunde zu züchten. Daraus entwickelten sich mit der Zeit verschiedene Hunderassen, mit jeweils ganz anderen körperlichen Beschaffenheiten und Charaktereigenschaften.

Entstehung & Geschichte der FCI

Um einheitlich internationale Rassestandards festzulegen, wurde im Mai 1911 in Paris die Fédération Cynologique Internationale (abgekürzt FCI, zu Deutsch: internationaler kynologischer Verband) gegründet. Seither ist die FCI für die Einteilung der Hunderassen in Gruppen und Sektionen sowie für die Festlegung der Rassestandards, wie Aussehen und Charaktereigenschaften verantwortlich.

Derzeit gibt es mehr als 350 anerkannte Hunderassen. Diese werden in 10 verschiedene Gruppen eingeordnet und innerhalb dieser Gruppen in Sektionen unterteilt, um zwischen den bereits typähnlichen Hunderassen unterscheiden zu können.


FCI-Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen die Schweizer Sennenhunde)

Die FCI-Gruppe 1 umfasst mehr als 40 Hunderassen, darunter Deutscher SchäferhundBorder Collie und Australian Shepherd und besteht aus zwei Sektionen.

  • Sektion 1: Schäferhunde – Die Arbeitshunde schätzen die Zusammenarbeit mit den Menschen und werden zum Hüten und Treiben von Vieh eingesetzt.
  • Sektion 2: Treibhunde, wie der Australian Cattle Dog. Sie sorgen mit Gebell dafür, dass die Herde in Bewegung gehalten wird. Gleichzeitig passen sie auf, dass niemand verloren geht

 

Auflistung aller Hunderassen der FCI-Gruppe 1:


FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde

Diese FCI-Gruppe umfasst mehr als 50 Hunderassen, dazu zählen z.B. deutscher Pinscherdeutscher Boxer und Berner Sennenhund. Sie verfügen über einen Schutz- und Jagdtriebund sind sehr wachsam, hilfsbereit und bellfreudig. Sie unterteilen sich in folgende Sektionen

  • Sektion 1: Pinscher und Schnauzer, wie z.B. der Dobermann (Pinscher) sowie der Zwergschnauzer und Riesenschnauzer (Schnauzer).
  • Sektion 2: Molossoide – Ihr Erkennungsmerkmal ist ein kräftiger Körperbau. Die großen Hunde eignen sich eher für erfahrene Hundehalter. Sie wurden früher für Kämpfe im Krieg eingesetzt. Viele dieser Hunde sind Listenhunde.
  • Sektion 3 – Schweizer Sennenhunde, wie z.B. der Berner Sennenhund. Ihre Aufgabe ist es, neben dem Treiben von Nutztieren, Haus und Hof zu bewachen.

 

Auflistung aller Hunderassen der FCI-Gruppe 2:


Zu der FCI-Gruppe 3 zählen mehr als 30 Rassen, die in 4 Sektionen unterteilt werden.

  • Sektion 1: Hochläufige Terrier, wie der Fox Terrier und der Airedale Terrier mit recht langen Beinen.
  • Sektion 2: Niederläufige Terrier, wie der Jack Russel Terrier. Diese haben eher kurze Beine und sind meist kleiner.
  • Sektion 3: Bullartige Terrier, wie der Bull Terrier. Diese wurden ursprünglich gezüchtet, um Hundekämpfe spannender zu gestalten. Heutzutage sind sie oftmals als Familienhund im Einsatz
  • Sektion 4: Zwerg-Terrier, wie die Yorkshire Terrier. Die aktiven Vierbeiner müssen geistig gut ausgelastet werden.

 

Die Terrierrassen wurden früher zur Fuchs- und Dachsjagd eingesetzt. Sie sind mutig, selbstbewusst, aktiv, spielfreudig und dem Menschen treu. Zudem möchten Sie gerne beschäftigt werden und sind beliebte Familienhunde.

 

Auflistung aller Hunderassen der FCI-Gruppe 3:


FCI-Gruppe 4: Dachshunde

Diese Gruppe besteht nur aus einer Rasse und einer Sektion, dem Dachshund, auch Dackel oder Teckel genannt. Die Rasse zeichnet sich durch kurze kräftige Beine und einen länglichen Körper aus. Das Haarkleid kann kurz-, lang- oder rauhaarig sein.

Dachshunde werden zur Jagd gezüchtet. Die kleinen, aber flinken Jagdhunde sind sehr selbstbewusst, dickköpfig, aber auch lernfähig und kinderfreundlich.


FCI-Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

Zur FCI-Gruppe 5 zählen mehr als 40 Hunderassen, die in sieben Sektionen aufgeteilt werden. Die Hunderassen dieser Gruppen ähneln sich in ihrem Aussehen durch die spitzer werdende Nase und den nach oben ragenden spitzen Ohren. Sie erinnern an Ihre Vorfahren, die Wölfe, und besitzen ein robustes, dichtes Fell. Zu Ihnen zählen der Deutsche Spitz und der Siberian Husky.  Sie werden als Arbeitstiere gezüchtet, entweder für die Jagd, zum Viehhüten oder als Schlitten- und Wachhunde. 

  • Sektion 1: Nordische Schlittenhunde. Diese Hunderassen verfügen über dichtes Fell mit Unterwolle, sodass sie die Kälte sehr gut ertragen können. Des Weiteren besitzen sie eine hohe Ausdauer, sind selbstbewusst und treu. Zu ihnen zählen der Sibirische Husky und der Grönlandhund.
  • Sektion 2 : Nordische Jagdhunde. Sie verfügen ebenfalls über ein dichtes Fell und haben einen starken Jagd- und Bewegungstrieb. Zu ihnen zählt z. B. der Finnenspitz.
  • Sektion 3: Nordische Wach- und Hütehunde. Sie sind als Wächter von Haus und Hof sowie zum Hüten von Viehherden im Einsatz. Zu dieser Sektion zählt u. a. der Finnische Lapphund.
  • Sektion 4: Europäische Spitze, wie der deutsche Spitz. Sie sind wachsam und gelten heutzutage eher als Familienhund ohne Jagdverhalten. 
  • Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen. Diese Hunderassen wurden ebenfalls für die Jagd gezüchtet und sind im Vergleich zu den europäischen Spitzen schwer erziehbar und dickköpfig. Zu dieser Sektion zählen EurasierChow Chow und Akita.
  • Sektion 6: Urtyp, wie der Kanaan-Hund und der Basenji. Es sind fleißige und selbstständige Arbeitstiere, deren Augen und Nase ausgezeichnet für die Jagd sind.
  • Sektion 7: Urtyp-Hunde zur jagdlichen Verwendung weisen einen sehr hohen  Jagd- und Bewegungsdrang auf. Zu den Rassen zählen z.B. Thai- Ridgeback oder verschiedene Podengo.

 

Auflistung aller Hunderassen der FCI-Gruppe 5:


FCI-Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen

In der FCI-Gruppe 6 gibt es um die 70 Hunderassen mit drei Sektionen. Sie werden für die Jagd eingesetzt und überzeugen mit einem hervorragenden Geruchssinn und natürlichen Jagdtrieb. 

  • Sektion 1: Laufhunde, wie z.B. der Beagle werden gezüchtet, um Großwild zu hetzen und über weite Strecken zu verfolgen. 
  • Sektion 2: Schweißhunde, wie der Bayerische Gebirgsschweißhund, haben die Aufgabe, verletztes Wild bei der Nachsuche aufzuspüren und zu stellen.
  • Sektion 3: Verwandte Rassen, wie Dalmatiner und Rhodesian Ridgeback, sind häufig im Einsatz als Begleit- und Familienhund.

 

Auflistung aller Hunderassen der FCI-Gruppe 6:


FCI-Gruppe 7: Vorstehhunde

Zu den Vorstehhunden zählen mehr als 30 Hunderassen, wie Deutsch DrahthaarWeimaraner und Großer Münsterländer. Sie werden speziell für die Jagd gezüchtet, um Wild aufzuspüren. Sie verharren lautlos vor dem Versteck (das Vorstehen), sind intelligent, dominant und arbeiten selbstständig. Vorstehhunde sollten nur von erfahrenen Hundefreunden gehalten werden. Die FCI unterscheidet zwischen kontinentalen Vorstehhunden (Sektion 1) sowie britischen und irischen Vorstehhunden (Sektion 2).

 

Auflistung aller Hunderassen der FCI-Gruppe 7:


FCI-Gruppe 8: Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde

Zu der FCI-Gruppe 8 gehören die Apportierhunde, die Stöberhunde und die Wasserhunde. Alle Hunderassen dieser Gruppe wurden ursprünglich zur Jagd gezüchtet, sind aber heutzutage als attraktiver Familienhund oder Begleithund im Einsatz. 

  • Sektion 1: Apportierhunde, wie Golden Retriever und Labrador Retriever, deren Aufgabe das Aufspüren und Apportieren der Beute eines Jägers war. Aufgrund der Apportierfähigkeit sind Retriever oftmals als Blindenhund im Einsatz.
  • Sektion 2: Stöberhunde, wie der English Cocker Spaniel und American Cocker Spaniel. Ihre Aufgabe ist es, Wild zu suchen, aufzuscheuchen und zum Jäger zu treiben. Sie besitzen einen sehr guten Geruchssinn.
  • Sektion 3: Wasserhunde, wie der Lagotto Romagnolo, wurden ursprünglich als Begleiter von Fischern und Jägern gezüchtet, um Wasservögel zu fangen und bei der Jagd zu unterstützen. Sie sind gute Schwimmer und besitzen ein dichtes Fell, das sie vor Kälte schützt.

 

Auflistung aller Hunderassen der FCI-Gruppe 8:


FCI-Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde

Zu der FCI-Gruppe 9 zählen mehr als 25 Hunderassen, die in 11 Sektionen untergliedert werden. Darunter sind die HavaneserPudelChihuahuaMops und Französische Bulldogge. Diese Hunderassen sind sehr menschenbezogen, ausgeglichen, lernfreudig und weisen eine hohe soziale Intelligenz auf. Sie werden gezüchtet, um treuer Freund des Menschen zu sein und unterteilen sich in folgende Sektionen: 

  • Sektion 1: Bichons und verwandte Rassen
  • Sektion 2: Pudel
  • Sektion 3: kleine belgische Hunderassen
  • Sektion 4: haarlose Hunde
  • Sektion 5: tibetanische Hunderassen
  • Sektion 6: Chihuahueno
  • Sektion 7: englische Gesellschaftsspaniel
  • Sektion 8: japanische Spaniel und Pekingesen
  • Sektion 9: kontinentaler Zwergspaniel und andere
  • Sektion 10: Kromfohrländer
  • Sektion 11: kleine doggenartige Hunde

 

Auflistung aller Hunderassen der FCI-Gruppe 9:


FCI-Gruppe 10: Windhunde

Windhundrassen sind, je nach Haarkleid, in drei Sektionen eingeteilt. 

  • Sektion 1: Langhaarige oder befederte Windhunde, wie der Afghanische Windhund. Sie werden häufig als Showhunde eingesetzt. 
  • Sektion 2: Rauhaarige Windhunde, wie der irische Wolfshund. Die ursprünglichen Jagdhunde strahlen Kraft und Ausdauer aus. 
  • Sektion 3: Kurzhaarige Windhunden, wie der Whippet zählen zu den schnellsten Hunderassen und nehmen häufig an Hunderennen teil

Windhunde wurden ursprünglich für die Jagd gezüchtet, um mit hoher Geschwindigkeit der Beute hinterherzujagen. Sie zählen zu den schnellsten Tieren der Welt und weisen einen hohen Bewegungsdrang auf, was bei der Anschaffung auf jeden Fall berücksichtigt werden muss.

 

Auflistung aller Hunderassen der FCI-Gruppe 10:


Überlegung vor der Anschaffung

Der Kauf eines Hundes sollte gut überlegt sein. Damit Sie Ihrem Hund ein glückliches und artgerechtes Leben bieten können, sollten Sie sich vorab mit der Verantwortung, einen Hund zu halten, vertraut machen. Dabei müssen wichtige Aspekte, wie die Zeit, finanzielle Mittel und ein passendes Umfeld berücksichtigt werden. Schließlich sollte Ihre Lebensweise zu den Bedürfnissen Ihres Hundes passen und andersherum. Mehr dazu finden Sie in unserem Ratgeber:

Was Sie vor dem Kauf eines Hundes beachten sollten


Den richtigen Züchter finden: Wo Sie Ihren Hund kaufen sollten

Bevor Sie einen Hund kaufen, sollten Sie sich über die Rasse und den Züchter informieren. Dabei sollten Sie 3 grundlegende Punkte beachten: 

  • Sie sollten Ihren Hund nicht über einen Online-Shop kaufen.
  • Hände weg von Schnäppchen-Hunden. Ein vierstelliger Preis für einen Hundewelpen ist üblich.
  • Kaufen Sie Ihren Hund von seriösen Züchtern oder aus dem Tierheim.

Das zeichnet einen seriösen Züchter aus


Beachten Sie: Beim Kauf sollte Ihr Welpe bereits über einen europäischen Heimtierausweis und einen Chip zur Kennzeichnung verfügen sowie die ersten Impfungen erhalten haben.